Der Hamburger Selfpublishing-Dienstleister Tredition möchte auf dem angelsächsischen Markt wachsen. Im Interview erklärt Sönke Schulz, dass dies keine Flucht nach vorne ist. Gleichwohl sieht der Tredition-Geschäftsführer ein „globales Marktproblem“, mit dem die gesamte Branche zu kämpfen habe.
Tredition expandiert gen USA und Großbritannien. Ist der hiesige Markt zu eng geworden?
Sönke Schulz: Wir empfinden im deutschsprachigen Raum keine Enge. Wir sind in 2016 in der Anzahl der veröffentlichten Werke um über 50% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Das liegt daran, dass der Selfpublishing-Markt generell noch stark wächst und wir mit unserem Angebot die Wünsche der Selfpublishing-Autoren sowie Betreiber unserer White-Label-Technologie sehr gut erfüllen.
Es ist vielmehr so, dass wir als stark technologisch orientiertes Unternehmen mit verhältnismäßig wenig Aufwand in neue Märkte expandieren können und so unser Wachstum beschleunigen können. Die USA und Großbritannien sollen dabei nicht die einzigen Märkte bleiben, in denen wir agieren.
Der angelsächsische Markt gilt nicht gerade als unterbesetzt, es gibt neben Spezialisten wie Smashwords auch Universalisten wie Amazon mit KDP und Createspace. Was halten Sie dagegen?
Schulz: Wir haben den Markt ausführlich analysiert und über Jahre verfolgt. Es fehlt genau das, was uns auch im deutschsprachigen Markt erfolgreich macht: ein Angebot, das die Freiheiten des Selfpublishing mit der aktiven Vermarktung und Service- und Produktqualität eines Verlages kombiniert. Auch in den USA und Großbritannien bieten wir Autoren nur ein Leistungspaket an. Kern ist die Vermarktung jedes Werkes mit u.a. einer von uns verfassten und über mehr als 500 Nachrichtenportale verteilten Pressemeldung. Autoren erhalten ca. eine Woche nach der Veröffentlichung der Pressemeldung einen Bericht, wo die Meldung erschienen ist und sogar wie häufig sie geöffnet wurde. Des Weiteren sind wir der einzige Anbieter in den USA und Großbritannien, der jedes Werk in die Edelweiss-Vorschau einstellt und so die Auffindbarkeit für Buchhändler und Journalisten optimiert. Diese und andere durch uns geleisteten Marketingmaßnahmen erhöhen den Verkaufserfolg eines Buches nachhaltig. Im deutschsprachigen Markt gewinnen wir mittlerweile 40% neuer Autoren über Empfehlungen existierender Tredition-Autoren. Diesen Effekt erwarten wir auch in der gut vernetzten Selfpublisher-Szene in den angelsächsischen Märkten.
Wo liegt der Schwerpunkt des Angebots von Tredition im Ausland? Wie bilanziert Schulz den Markt anlässlich des zehnjährigen Bestehens seines Unternehmens? Was ist die größten Herausforderungen für Selfpublishing-Dienstleister? Lesen Sie das komplette Interview auf Indie Publishing.
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