Der Wissenschaftsverlag Springer feiert sein 175-jähriges Firmenjubiläum. Den Grundstein legt Julius Springer am 10. Mai 1842 im Alter von 25 Jahren mit der Gründung einer Buchhandlung samt Verlag in Berlin. Er hat die Vision, wissenschaftlich fundierte Informationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Über vier Generationen bleibt der Verlag in Familienbesitz.
Heute ist Springer ein internationaler Wissenschaftsverlag mit über 50 Standorten weltweit und er gehört zur Verlagsgruppe Springer Nature.
Nach der Gründung veröffentlicht der „Verlag von Julius Springer“ politische Karikaturen und Schriften im Sinne des Vormärz, konzentriert sich aber zunehmend auf spezialisierte Fachliteratur aus dem Bereich Naturwissenschaft und Technik. Ab 1904 wird das Verlagsprogramm in der Medizin vorangetrieben. Zu den zahlreichen, renommierten Springer-Autoren und Herausgebern zählen große Namen wie Werner von Siemens, Rudolf Diesel, Albert Einstein, Paul Ehrlich, Emil Fischer oder Ferdinand Graf Zeppelin.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründet Ferdinand Springer eine weitere Verlagsniederlassung für Medizin und Naturwissenschaften in Heidelberg. In den 1960er Jahren rückt die Internationalisierung in den Fokus: 1964 eröffnet die erste Springer-Niederlassung in den USA; Sitz ist das Flatiron Buildung in New York. Es entstehen weitere Niederlassungen, z.B. 1973 in London, 1983 in Tokyo, 1985 in Paris und 1986 in Hongkong.
Mit innovativen Ideen und Konzepten revolutioniert Springer in den 1990er Jahren das Verlagswesen: Als einer der Vorreiter der Digitalisierung präsentiert der Springer-Verlag im Sommer 1996 die Online-Plattform LINK (heute SpringerLink), die die Möglichkeit bietet, wissenschaftliche Publikationen online zu lesen und zu erwerben. Springer setzt damit einen weiteren Meilenstein in der langen Verlagsgeschichte und stellt zugleich die Weichen für die Zukunft.
„Als Teil von Springer Nature sind wir sehr zukunftsorientiert, verlieren dabei aber nie die Tradition von Springer aus dem Blick“, erklärt Derk Haank, CEO bei Springer Nature, das Erfolgsrezept von Springer. „e-Publishing wurde im Zuge der Digitalisierung in den 1990er Jahren schnell ein zentrales Thema bei Springer. Früher wurde es beispielsweise eher als Nachteil gesehen, dass Springer mehr Bücher als Zeitschriften im Programm hat. Aber uns ist es gelungen, das Buch neu zu erfinden, vor allem durch unsere innovativen Projekte , wie das Springer Buch Archiv, und darauf sind wir sehr stolz. Wir verbinden dadurch Tradition und Innovation, und können zu Recht sagen: Unsere Bücher sind nie vergriffen – selbst bedeutende, historische Werke nicht!“
Als charakteristisches Firmen-Logo dient nach wie vor der Schach-Springer, für den sich die Familie Springer bereits 1881 entscheidet. Das Logo symbolisiert die Leidenschaft des Firmengründers Julius Springers und seiner Söhne für das Schachspiel. Auch heute tragen die Springer-Publikationen den Schach-Springer, wenn auch in modernisierter Form, als „Markenzeichen“.
„Wenn man beschreiben soll, was das Erbe von Springer ausmacht, sind natürlich unsere zahlreichen, renommierten Autoren und Publikationen zu nennen, aber auch der Schach-Springer, der als Logo einen starken Wiedererkennungswert besitzt,“ fasst Heinz Weinheimer, Managing Director Springer Research Group, zusammen. „Der Kern des Erbes ist aber die Marke Springer: Unsere Mitarbeiter, sei es z.B. im Verkauf oder in der Planung, werden sofort mit der langen Verlagstradition und -geschichte assoziiert. Beim Namen Springer ist jedem sofort klar: Es handelt sich um eine bedeutende Stimme im wissenschaftlichen Verlagswesen, und die Publikationen sind immer von herausragender Qualität.“
Seit 2015 ist Springer Teil der Verlagsgruppe Springer Nature, die weltweit rund 13.000 Mitarbeiter beschäftigt und 2016 einen Jahresumsatz von 1.624,7 Millionen Euro erwirtschaftete. Springer publiziert jährlich ca. 12.000 neue Bücher und verfügt über knapp 3.000 wissenschaftliche Zeitschriften. Als Teil des Springer Buch Archivs sind über 110.000 Springer-Buchtitel online auf SpringerLink verfügbar, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreichen.
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