Der Deutsche Buchpreis hat vielen Preisträgern einen Platz auf der Bestsellerliste gesichert. Doch was bringt eine Shortlist-Platzierung für den Buchverkauf? Das „Handelsblatt“ hat sich umgehört und mit Verlagen, Buchhandel, Feuilletonisten und einem Marketing-Experten gesprochen.
Das Ergebnis fällt ambivalent aus: Verkaufsberater Christoph Grieger ist davon überzeugt, dass sich die Verknappung des Angebots auf sechs Finalisten positiv auf deren Verkaufszahlen auswirke. „Das ist ein Qualitätsbooster, auf den Menschen reagieren. Sie können nun aus zwanzig schon guten Büchern die besten sechs auswählen – zum selben Preis“, meint er. Doch die Verlage sind offenbar nicht alle von der Marketing-Wirkung der Shortlist überzeugt. „Da es ja immer parallel große Rezensionen und andere Berichterstattung gibt, lässt sich nicht erklären, was die Shortlist in Verkaufszahlen bedeutet“, wird etwa S. Fischer-Sprecher Martin Spieles zitiert.
Ausschlaggebend, so die Einschätzung des „Handelsblatt“-Artikels, sei vielmehr, wie gut Buchhandlungen die Titel platzierten. In diesem Punkt sieht die Zeitung im stationären Sortiment noch Nachholbedarf: Während Thalia Büchertische mit Long- und Shortlist-Kandidaten aufstelle und die Mayersche sich auf die Shortlist konzentriere, merke man in den anderen Buchhandlungen wenig vom Deutschen Buchpreis. Allerdings scheint das Blatt in erster Linie durch Stichproben im Düsseldorfer Buchhandel zu dieser Schlussfolgerung gelangt zu sein.
Eine weitere Erkenntnis des Beitrags: Die Longlist hat als Marketing-Instrument nur eine geringe Bedeutung, was unter anderem der Aufbau Verlag gegenüber dem „Handelsblatt“ durchblicken lässt.
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