Es klingt nicht nach Pflicht, sondern nach Liebe. „Buchhandlungen sind für mich wie Pralinenläden – ein Ort der Verführung“, kommt Ulrike Sosnitza ins Schwärmen, wenn sie vom Sortiment erzählt. Der persönliche Draht zum Kunden, die individuelle und ernst gemeinte Empfehlung sowie der Wohlfühlfaktor samt Kaffee zum Buch – all das schätzen die Autoren besonders, die bei der Woche unabhängiger Buchhandlungen selbst in die Rolle des Händlers geschlüpft sind.
buchreport hat bei ihnen nachgefragt, was sie an den Indie-Buchhandlungen schätzen und wie sie deren Zukunft sehen. Teil 2 mit Alexa Hennig von Lange und und der Chance, die sich den Unabhängigen durch Algorithmen bietet.
Alexa Hennig von Lange
wurde 1973 geboren und begann bereits mit acht Jahren zu schreiben. 1997 erschien ihr Debütroman „Relax“, mit dem sie nach Angaben von Random House über Nacht zu einer der erfolgreichsten Autorinnen und zur Stimme ihrer Generation wurde. 2002 bekam sie den Deutschen Jugendliteraturpreis. Es folgten Romane für Erwachsene wie Jugendliche und Kinder, außerdem Erzählungen und Theaterstücke.
Worin liegt der Charme des unabhängigen Buchhandels?
Eben und genau darin – das er unabhängig ist und sein Programm freier gestaltet als das den Handelsketten-Filialen möglich und für sie von den Zentralen gewünscht ist. Dadurch hat man als Kunde eher das Gefühl, dass ein Mensch (und Leser) hinter den Empfehlungen und dem Sortiment steht.
Wie groß sind Ihre Sorgen um seinen Fortbestand?
Im Grunde nicht sehr groß. Je weiter der Buchhandel technisiert und kommerzialisiert wird, um so größer wird die Lücke, die der unabhängige Buchhandel ausfüllen kann und wird.
Was ist zu tun – außerhalb einer solchen Aktionswoche?
Immer wieder zu beweisen und darauf hinzuweisen, wie vielfältig, reichhaltig der Buchmarkt ist und dass es Erfahrung und Herz braucht, um darin das Richtige für den Kunden zu finden – das beweißt sich im Grunde in jedem Gespräch im Laden.
Erlebnisraum Buchhandel
Kommentar hinterlassen zu "»Hinter den Empfehlungen steht ein Leser«"