Jeder zehnte Ausbildungsplatz in Deutschland ist derzeit noch unbesetzt. Das teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) in einer Presseinformation mit. Allein die Bundesagentur für Arbeit vermeldet insgesamt 3400 vakante Ausbildungsstellen zum Einzelhandelskaufmann sowie 2400 zum Verkäufer. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Angebot sowohl an Ausbildungsplätzen als auch an Berufsfeldern damit weiter angestiegen.
Die Ausbildungslage im Buchhandel spiegelt diese Ergebnisse, ist aber differenziert zu betrachten. Viele Buchhandlungen haben ihre Stellen für das aktuelle Ausbildungsjahr erfolgreich besetzt, eine vergleichbare Anzahl konnte dagegen keine adäquaten Bewerberinnen und Bewerber finden, berichtet Monika Kolb-Klausch, Bildungsdirektorin des Börsenvereins und Geschäftsführerin des vom Verband betriebenen Mediacampus Frankfurt. Sie verweist auf folgende Tendenzen:
- Bei der Frage nach dem Ausbildungsort zeigen sich Bewerberinnen und Bewerber oft wenig flexibel.
- Akademische Berufe und andere Branchen seien eine starke Konkurrenz und stellten viele Anreize bereit, um Nachwuchs zu gewinnen.
- Weniger bedeutend sei die Größe einer Buchhandlung: Viele Bewerber präferierten vor allem eine ihnen vertraute Buchhandlung als Ausbildungsstätte.
Besonders zu bedauern ist nach Kolb-Klausch eine wenig positive Beratung für die Branche: Auch in diesem Jahr sei jungen Menschen davon abgeraten worden, den Beruf des Buchhändlers zu lernen. Mediacampus Frankfurt will deshalb sein Informationsangebot ausbauen, um mehr junge Leute für einen Einstieg in die Branche zu begeistern.
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