Penguin Random House trennt sich von seinem Selfpublishing-Angebot. Der Medienkonzern hat den amerikanischen Selfpublishing-Anbieter Author Solutions an das Finanzunternehmen Najafi verkauft.
2012 hatte zunächst Pearson Author Solutions übernommen. Der Autorendienstleister war 2007 als Zusammenschluss mehrerer Selfpublishing-Anbieter gegründet worden und hat nach eigenen Angaben seither rund 250.000 Bücher von über 200.000 Autoren gedruckt bzw. als E-Book veröffentlicht. Zum Zeitpunkt der Übernahme durch Pearson galt Author Solutions nach Amazon CreateSpace in den USA als zweitgrößter Anbieter auf dem Selfpublishing-Markt. Der Dienstleister bietet Autoren Servicepakete für die Bereiche Lektorat, Marketing und Vertrieb an.
Nach der Fusion von Penguin und Random House ist unter dem Dach von Penguin Random House (PRH) jetzt kein Platz mehr für den Dienstleister. Er wurde zum 31. Dezember für eine ungenannte Summe an die Private-Equity-Firma Najafi Companies verkauft.
Der neue Eigentümer ist in der Buchbranche kein unbeschriebenes Blatt. So hatte das Finanzunternehmen im Besitz von Jahm Najafi 2008 Bertelsmanns US-Buchclub Bookspan übernommen. 2011 folgte das französische Club-Geschäft, das 2013 bzw. 2014 weiterverkauft wurde. Nach dem Konkurs von Borders wollte Najafi 2011 mehrere hundert Filialen der Buchkette übernehmen, sprang aber vor Vertragsunterzeichnung wieder ab.
Zuletzt musste sich Authors Solutions juristischen Auseinandersetzungen mit unzufriedenen Autoren stellen. Diese warfen dem Anbieter u.a. ungerechtfertigte Bereicherung vor. Obwohl die Verfahren eingestellt wurden, ist das Image des Dienstleisters daher angeschlagen.
Ein offizielles Statement von Penguin Random House gibt es derweil nicht. In einem Brief an die Mitarbeiter teilte PRH-CEO Markus Dohle mit, dass sich Penguin Random House weiter auf seine 250 Imprints konzentrieren wolle. Wie sich Author Solutions unter dem Dach des neuen Eigentümers entwickeln wird, bleibt abzuwarten.
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