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11 Mio Euro weniger: Bastei Lübbe bereinigt Bilanz

Bastei Lübbe mit Licht und Schatten: Einerseits legt das Kerngeschäft Buch dank zugstarker Bestseller deutlich zu, andererseits muss der börsennotierte Publikumsverlag eine größere Bilanz-Bereinigung vornehmen. Unterm Strich steht ein Minus. Auch die Prognose für das laufende Geschäftsjahr (bis 31.3.) wird deutlich nach unten korrigiert.

Dank den aktuellen Bestsellern von Dan Brown („Origin“) und Ken Follett („Das Fundament der Ewigkeit“), die im deutschen Buchmarkt die beiden umsatzstärksten Titel 2017 waren, sowie des 12. Bandes von Jeff Kinneys „Greg“-Reihe legte das Kerngeschäft Buch in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017/2018 gegenüber Vorjahr deutlich zu:

  • Die Print-Umsätze lagen 14,9% im Plus.
  • Die Digital-Umsätze lagen 9,8% im Plus.

Dennoch habe Bastei Lübbe seine „ambitionierte Planung nicht ganz getroffen“, sagt Vorstandschef Carel Halff. Hinzu kommt eine Bilanzbereinigung in Größenordnung von 11 bis 12 Mio Euro, die das Konzernergebnis deutlich belastet: Rückwirkend zum 3. Quartal wurden außerplanmäßige Abschreibungen bei den Beteiligungs- und Tochterfirmen BuchPartner, Bastei Media, BookRix und Beam Shop über insgesamt 7 Mio Euro vorgenommen. Ein Einmaleffekt bei Autorenhonoraren schlägt mit 4 bis 5 Mio Euro zu Buche.

Die 9-Monats-Zahlen im Überblick:

  • Nach vorläufigen Berechnungen lag der Konzernumsatz im Zeitraum 1. April bis 31. Dezember 2017 bei rund 113 Mio Euro (Vorjahr: 116 Mio).
  • Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei rund 5 Mio Euro (Vorjahr: 9,3 Mio).
  • Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) reduzierte sich auf rund –9 Mio Euro (Vorjahr: 5,7 Mio).

Für die verfehlten Umsatzerwartungen werden diese Gründe genannt:

  • Eine insgesamt zu ambitionierte Planung
  • Rückläufige Geschäfte bei der Nebenmarkttochter BuchPartner, deren Umsatz nach 9 Monaten bei etwa 26 Mio Euro liegt (Vorjahr: 32,5 Mio).

Prognose fürs laufende Geschäftsjahr wird deutlich reduziert

Angesichts der schlechten 9-Monats-Zahlen korrigiert der Vorstand die Umsatz- und Ertragsziele für das laufende Geschäftsjahr deutlich nach unten:

  • Beim Umsatz werden nun 140 Mio Euro anvisiert (bisher: 160 Mio).
  • Das EBITDA soll bei rund 5 Mio Euro liegen (bisher: mindestens 14 Mio).
  • Das EBIT soll bei -11 Mio Euro liegen.

Wie bereits angekündigt, kommt in den nächsten Monaten unter dem neuen Vorstandschef Carel Halff alles auf den Prüfstand: Verlagsprogramme, das Marketing, der Vertrieb und die Prozesse. Ziel sei eine Effizienzsteigerung: „Hier verschenken wir aktuell viel zu viel Potenzial und erzielen nicht die Renditen, die wir uns vorgestellt haben und die der Kapitalmarkt von uns erwarten darf“, so Halff. „Deshalb haben wir in dieser Woche ein mehrstufiges Effizienzprogramm ins Leben gerufen, mit dem wir über alle Bereiche und Hierarchien hinweg Schwachstellen identifizieren und beseitigen und andererseits die vielen verborgenen Potenziale heben wollen.“

Direkt nach Veröffentlichung der Zahlen gab der Aktienkurs deutlich nach (aktuelle Werte hier).

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