Weniger Besucher machen Händler nervös, selbst wenn die verbleibenden Kunden etwas mehr Kaufbereitschaft zeigen. Der stationäre Handel klagt seit Jahren über eine schwächer werdende Kundenfrequenz. Als Ursache gilt die Abwanderung in den E-Commerce. Letztlich eine Abstimmung mit den Füßen.
Viele Einzelhändler und Einkaufszentren lassen die Kundenfrequenz mit Sensoren, Kameras oder Smartphone-Signale messen. Die Messdienstleister fassen die Einzeldaten der Frequenzmessungen zu einem Index zusammen und bieten so einen Marktüberblick:
- Der Handelsdienstleister Tyco/Shopper Trak hat für Deutschland 2017 in 9 von 12 Monaten eine rückläufige Besucherfrequenz im Einzelhandel gemessen (s. Grafik).
- Die ebenfalls international verbreiteten Messsysteme von Crosscan haben in 38 von 52 Wochen (73%), einen Besucher-Rückgang gemessen, nur 8 Wochen (15%) lagen klar über Vorjahr.
- Übers Jahr gerechnet, wurden bei beiden Messungen im deutschen Einzelhandel jeweils gut 3% weniger Kunden gezählt.
Bereits in den Vorjahren hatten die Messdienstleister jeweils einen Rückgang der Kunden in dieser Größenordnung ausgemacht.
Allein um den Vorjahresumsatz zu halten, müsste die Konversion, die Umwandlung von Kunden in Käufern, erhöht werden und/oder es müssen höhere Kassenbons erlöst werden.
Wie Kundenfrequenzen im Einzelhandel gemessen werden, s. Frequenzen messen im Handel: Faktenanalyse statt Bauchgefühl (PLUS-Beitrag).
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