Weniger Kunden kaufen mehr, aber günstigere E-Books – das ergeben die vom Börsenverein in Kooperation mit GfK Entertainment herausgegebenen Zahlen zum E-Book-Markt 2017. Daher steht dem Absatzplus ein Umsatzminus gegenüber: Zwar wurden im vergangenen Jahr mehr E-Books verkauft, aber die Umsätze sind aufgrund sinkender Preise zurückgegangen.
Die Ergebnisse der Konsumentenbefragung im Detail:
- Mehr verkaufte Titel: Der Absatz von E-Books am Publikumsmarkt (ausgenommen sind Schul- und Fachbücher) steigt um 1 Mio auf 29,1 Mio Exemplare (+3,9%).
- Steigender Absatz bei E-Book-Käufern: Wer bereits E-Book-Käufer ist, erwirbt im Schnitt 8,3 E-Books aus dem Publikumsbereich. Das entspricht einer 12,6-prozentigen Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
- Umsatz rückläufig: Insgesamt geht der E-Book-Umsatz aber um 1,4% zurück, weil die Käufer günstigere Titel bevorzugen. Der E-Book-Durchschnittspreis sinkt von 2016 auf 2017 um 5,1% auf 6,38 Euro.
- Sinkende Zahl der E-Book-Käufer: 3,5 Mio Kunden kauften 2017 mindestens ein E-Book, im Vorjahreszeitraum waren es 3,8 Mio. Das entspricht einem Rückgang von 7,7%.
- Stagnierender Umsatzanteil am Publikumsmarkt: Der E-Book-Anteil bleibt mit 4,6% auf Vorjahresniveau.
„Das E-Book gewinnt bei seinen Nutzern weiter an Bedeutung. Sie intensivieren ihre Käufe und Ausgaben weiter“, kommentiert Börsenvereins-Vorsteher Heinrich Riethmüller die Zahlen. „Allerdings macht der Wettbewerb um Zeit und Aufmerksamkeit der Menschen auch vor dieser Editionsform nicht Halt.“ Das E-Book verzeichne zum zweiten Mal in Folge Käuferrückgänge. Die Branche analysiere derzeit intensiv, aus welchen Gründen und Motiven Käufer abwanderten. Ziel sei, Käufer für das gedruckte wie digitale Buch zu begeistern und zurückzugewinnen.
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