Nachdem im Oktober 2015 die Haltefrist ausgelaufen ist und Pearson seine Anteile an Penguin Random House jetzt verkaufen könnte, sondiert Bertelsmann offenbar Mittel und Wege, die Verlagsgruppe komplett zu übernehmen. Angeblich will der Medienkonzern dabei gemeinsame Sache mit einem Private-Equity-Unternehmen machen, um den Deal zu finanzieren.
Wie die Agentur Reuters meldet, sucht Bertelsmann einen Finanzpartner, um dem bisherigen Ko-Eigner Pearson dessen 47%-Anteil abzukaufen. Die Agentur beruft sich auf drei Personen, die mit der Sache vertraut seien.
Entscheidend sei die Frage, ob Pearson seinen Anteil auf einen Schlag oder in mehreren Schritten verkaufen wolle – bei einer Übernahme in einem Schritt könnte Bertelsmann einen Partner aus der Beteiligungsbranche ins Gesellschafter-Boot holen, zitiert der Dienst seine Quellen. Denn. Der Pearson-Anteil werde auf mehr als 2 Mrd Euro taxiert. Auch beim Umbau des Musikrechtevermarkters BMG hatte Bertelsmann zwischenzeitlich auf einen Finanzinvestor (Kohlberg Kravis Roberts) gesetzt.
Ob Pearson sich aber von den Anteilen trennen will, ist unklar. Im vergangenen September hatte CEO John Fallon zumindest erklärt, nicht vor 2017 seine Anteile zu verkaufen. Ein Verkauf, so Fallon damals, sei „äußerst unwahrscheinlich“, denn die Geschäfte liefen gut und man sei nur noch knapp ein Jahr davon entfernt, die Synergien voll auszuschöpfen.
Rückblick: Bertelsmann und sein britischer Partner hatten im Oktober 2012 ihre Verlage Random House und Penguin Books zusammengeführt und sich verpflichtet, ihre Anteile mindestens drei Jahre zu halten. Bertelsmann hat dabei ein Vorkaufsrecht. Fünf Jahre nach dem Deal wiederum könnte einer der Partner einen Börsengang des Verlagsgiganten herbeiführen.
Hier das Dossier von buchreport.de zu Penguin Random House
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