Der internationale Man-Booker-Preis wird in diesem Jahr erstmals an eine polnische Autorin verliehen: Olga Tokarczuk erhält den renommierten Literaturpreis für ihren Roman „Unrast“ („Flights“).
Mehr als 100 Romane wurden für den diesjährigen Preis eingereicht, wobei Tokarczuks „Unrast“ von zwei ehemaligen Gewinnern – Hang Kang aus Südkorea und László Krasznahorkai aus Ungarn – vorgeschlagen wurde. Das Werk, das von dem holländischen Anatomen Philipp Verheyen handelt, überzeugte die Jury, die den „wundervollen Esprit, die Fantasie und die literarische Ausdruckskraft“ lobte. Das Preisgeld von 50.000 Pfund (57.000 Euro) teilt sich die Schriftstellerin mit ihrer US-amerikanischen Übersetzerin Jennifer Croft.
In Polen ist Tokarczuk eine Bestsellerautorin, die bereits mehrfach den Nike-Literaturpreis, die bedeutendste literarische Auszeichnung Polens erhalten hat. Auch in Deutschland wurden ihr bereits mehrere regionale Literaturpreise verliehen, ein Großteil ihrer literarischen Arbeiten ist zwar bei deutschen Verlagen erschienen, vieles aber nur noch antiquarisch erhältlich. Lieferbar ist zurzeit allein der 2006 bei Matthes & Seitz erschienene Erzählungsband „Spiel auf vielen Trommeln“. Auch „Unrast“ ist als gebundene Ausgabe (2009, Schöffling) und als Taschenbuch (2011, btb) zurzeit nur antiquarisch erhältlich. Eine Neuauflage des Romans sei nicht geplant, teilt der Schöffling Verlag auf Anfrage mit.
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