Am Freitag war bekannt geworden, dass Thilo Sarrazins Verlag Random House (die bisherigen Bücher erschienen beim Gruppenverlag DVA) sein islamkritisches Buch „Feindliche Übernahme“ nicht veröffentlichen will. Heute haben sich Autor und Verlag vor Gericht getroffen.
Der frühere SPD-Politiker und Bundesbank-Vorstand wirft seinem ehemaligen Verlag Rufschädigung vor, weil der das neue Buch nicht mehr veröffentlichen will. Random House argumentiert, dass Manuskript sei nicht publikationsfähig gewesen. Der vorsitzende Richter am Landgericht München I warb für eine gütliche Einigung. Jetzt will der Senat einen Vergleichsvorschlag erarbeiten.
Unklar ist etwa, was mit den Vorschusszahlungen passiert, die Random House geleistet hat, und ob beide Partien eine gemeinsame Erklärung zum Ende der Zusammenarbeit abgeben. Vor Gericht betonte Sarrazin, dass er inhaltlich abgeliefert habe, was der Verlag bestellt habe. Verlagsjustiziar Rainer Dresen betonte, das Manuskript habe sich als sehr arbeitsintensiv erwiesen, zahlreiche Fußnoten hätten geprüft werden müssen.
Die Münchner Verlagsgruppe, die seit vergangenem Jahr zu Bonnier gehört, springt ein und kündigt „Feindliche Übernahme: Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ mit Erscheinungstermin 30. August an.
Kommentar hinterlassen zu "Richter wirbt im Streit um Sarrazin-Buch für Einigung"