Der Schweizer Schriftsteller Klaus Merz berichtet von seiner aktuellen Lektüre, den „Erzählungen aus dem Nachlass“ der österreichischen Autorin Christine Lavant (erschienen bei Wallstein):
Warum haben Sie sich dafür entschieden?
Am intensivsten war ich in den vergangenen Wochen sozusagen unterwegs durchs „Lavanttal“, nämlich beschäftigt mit der Lese- und Nachlese der Gedichte und Prosa dieser großartig eigensinnigen Autorin, die mir schon in den 60er-Jahren „nahe gekommen“ war. Neu angestoßen nun durch die Zusprache des Christine-Lavant-Preises 2018 an meine Person – aber dem Wallstein Verlag und seiner Herausgeberschaft nicht weniger dankbar fürs posthume Zugänglichmachen des Gesamtwerkes von Lavant.
Was gefällt Ihnen an dem Buch?
Wer sich auf Anhieb ein möglichst umfassendes Bild dieser unverwechselbaren Autorin und ihrem verschrifteten Zugang zur Welt machen möchte, greife aus den „Erzählungen aus dem Nachlass“ nur einmal die lange Erzählung „Kubinchen“ heraus. Denn da nimmt diese vom Leben ganz schmerzlich gezeichnete Autorin so wunderbar Fahrt auf, dass unter der Lavant’schen Dichtung alles Weh vergeht. Anschwillt und vergeht.
Christine Lavant Erzählungen aus dem Nachlass, 828 S., 38,80 €, Wallstein, ISBN 978-3-8353-1394-1
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