Die Woche vor dem 1. Advent (KW 48) hat im deutschen Buchhandel noch keine Weihnachtsstimmung verbreitet:
- Die Umsätze im Gesamtmarkt lagen 1,7% unter der auch schon schwachen Vorjahreswoche.
- Im Sortimentsbuchhandel schlägt ein Minus von 3,6% zu Buche.
Der Befund aus dem Handelspanel von Media Control deckt sich mit den Erfahrungen des Handelsverbands HDE: Dieser hatte im Rahmen seiner traditionellen Adventsumfrage für den Einzelhandel insgesamt die diplomatische Formulierung „verhalten zufrieden“ gewählt, dem Innenstadthandel gleichwohl noch zu schwache Kundenfrequenzen in der Woche vor dem 1. Advent bescheinigt.
Dass das Kundeninteresse eher mau war, hatte auch die Kundenfrequenzauswertung des Systemanbieters Crosscan ergeben. Demach wurden in der „Black Friday“-Woche mehr Kunden gezählt als zum Weihnachtsgeschäft-Auftakt.
Mehr zu den November-Umsätzen und dem Auftakt des Weihnachtsgeschäfts lesen Sie im buchreport.express 49/2018, der am Donnerstag gedruckt erscheint und ab Mittwochabend als E-Paper verfügbar ist.
Statistiken liefern immer nur Resultate für das, was im Fokus steht. Unter Umständen lassen sie viele Dinge unberücksichtigt und liefern ein falsches Bild.
Wir leben im Zeitalter der Digitalisation. Auch der Buchmarkt und das Leseverhalten bleiben davon nicht unbeeinflusst.
Diagnose: Printmedien verkaufen sich schlechter als früher. Ok. Da hilft kein Lamentieren. Das ist Entwicklung, der man Rechnung tragen sollte. Als das Automobil die Kutschen ersetzte, haben Pferde trotzdem überlebt. Aber der Mensch hat vollkommen andere Möglichkeiten der Fortbewegung entwickelt.
Mit anderen Worten: Wie sehen die Statistiken für den digitalen Bücherkonsum aus? Wie, was und wo lesen Leser heute? Wie kann man das für den Buchmarkt nutzen?
Nun gilt es, die richtigen Massnahmen zu ergreifen, anstatt nur zu lamentieren.
Wir halten Entwicklungen nicht auf. Stellen wir uns auf sie ein und nutzen wir sie. Darwinsche Regel: Wer sich nicht weiter entwickelt, sich nicht anpasst, ist dem Untergang geweiht.