Schafft er die Rettung der KNV-Gruppe? Der Rechtsanwalt Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter aller Gesellschaften des angeschlagenen Logistikers bestellt. Er sendet positive Signale.
Uneingeschränkte Fortführung des Geschäftsbetriebs
„KNV nimmt als größter deutscher Buchgroßhändler eine wichtige Schnittstelle zwischen den Verlagen und dem Bucheinzelhandel ein. Mein Ziel ist es, das für die Branche bedeutsame Unternehmen fortzuführen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten“, sagt Wahl. Die Löhne und Gehälter der rund 1.800 Mitarbeiter an allen betroffenen Standorten seien durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bis Ende April 2019 gesichert. Wahl wird umgehend Gespräche mit der Agentur für Arbeit angehen und die Insolvenzgeldvorfinanzierung beantragen, sodass die die Löhne und Gehälter auch im Februar 2019 umgehend und pünktlich ausgezahlt werden. Die Mitarbeiter wurden vom vorläufigen Insolvenzverwalter und seinem Team bereits auf einer Mitarbeiterversammlung an den Standorten in Stuttgart und Erfurt über die aktuelle Situation informiert.
Positive Signale von Auftraggebern
Wahl will „alle Möglichkeiten ausloten, um eine nachhaltige Sanierung und Fortführung zu erzielen“. Dafür verschafft er sich mit seinem Team in Stuttgart und Erfurt sowie sukzessive in den anderen KNV-Gesellschaften einen Überblick.
„Ich blicke auf hoch motivierte und sehr engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gemeinsam werden wir dafür kämpfen, dass die KNV gestärkt aus der Insolvenz herausgehen wird. Wir hoffen, dass unsere langjährigen Kunden – die Verlage und die Buchhändler – uns in dieser schwierigen Phase die Treue halten und weiterhin vertrauensvoll mit uns zusammenarbeiten“, wird der geschäftsführende Gesellschafter Oliver Voerster in der Meldung zur Bestellung des voräufigen Insolvenzverwalters zitiert.
Investorensuche angestrebt
„Ich möchte die Unternehmensgruppe im vorläufigen Verfahren bestmöglich stabilisieren und eine nachhaltige Zukunftslösung für die KNV-Gesellschaften erreichen. Hierfür werden sich die Geschäftsleitung, das Insolvenzteam und ich uns nach Kräften einsetzen“, betont Wahl. Er will „sehr zügig Gespräche mit in Frage kommenden Investoren angehen und einen strukturierten Investorenprozess in Absprache mit den Gläubigerausschüssen einleiten“. Ziel sei es, die Unternehmen langfristig und robust am Markt zu positionieren.
Wahl ist Partner der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte, die auf Insolvenzverwaltung und insolvenzrechtliche Beratung spezialisiert ist. Die bundesweit tätige Kanzlei und die Unternehmensberatung Anchor Management sind mit insgesamt 15 Partnern und 120 Mitarbeitern an 11 Standorten in Augsburg, Braunschweig, Düsseldorf, Hannover, Hildesheim, Köln, Mannheim, München, Weilheim, Stuttgart und Ulm vertreten.
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