Während Buchhändler im Deutschland seit Jahren darüber klagen, dass Menschen unter 50 Jahren immer seltener zum Buch greifen, ist in Großbritannien derzeit ein ganz anderer Trend zu beobachten, berichtet Claudia Wanner in „Die Welt“: Frauen zwischen 15 und 34 Jahren kaufen dort demnach am häufigsten Bücher. Die Käufergruppe der Über-35-Jährigen wachse am stärksten und favorisiere besonders E-Books.
„Das ist die Harry-Potter-Generation, die jetzt selbst Kinder hat und diese ans Lesen heranführt“, begründet Jacks Thomas, Direktorin der Londoner Buchmesse, diese Entwicklung. Die jungen Frauen seien es auch, die für ihre Kinder vor allem gerne Sachbücher über weibliche Erfolge kaufen. Dieser Trend habe sie selbst überrascht, so Thomas: „Ich dachte, wir seien da längst angekommen, nach all den Jahren, in denen Gleichberechtigung ein Thema ist. Aber diese neue Kategorie legt weiter kräftig zu.“
Tatsächlich sei der Sachbuchmarkt für Kinder und Jugendliche auf der Insel im vergangenen Jahr um 10% auf knapp 50 Mio Pfund gewachsen, heißt es weiter im „Die Welt“-Beitrag. Bücher über inspirierende Frauen gehörten dabei zu den größten Treibern. Die Kategorie legte um 53% auf 2,2 Mio Pfund zu. Dazu zählen Titel wie „Good Night Stories for Rebel Girls“ von Elena Favilli und Francesca Cavallo oder auch die Biografie der US-Richterin Ruth Bader Ginsburg. Ein Bestseller in Großbritannien im vergangenen Jahr war zudem „Fantastically Great Women that changed the World“ von Autorin Kate Pankhurst, Enkelin der britischen Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst. 136.000 Exemplare des Buchs wurden 2018 verkauft.
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