Klett darf zukaufen: Das Bundeskartellamt hat sowohl den Kauf von Langenscheidt als auch den der Kaleidos Bildungsgruppe mit Sitz in Zürich freigegeben.
Der zur Klett-Gruppe gehörende Langenscheidt-Konkurrent Pons kann damit die Langenscheidt-Verlagsaktivitäten übernehmen. Dazu gehört auch die erst 2017 zur Bündelung der digitalen Aktivitäten ausgegründete Gesellschaft Langenscheidt Digital. Die Langenscheidt-Unternehmenshüllen sollen außen vor bleiben, es geht um die Übernahme der gelben Programme: die Fremdsprachen-Wörterbücher, die Reise-Sprachführer und auch die (digitalen) Selbstlernprodukte für Sprachen. Der jahrelange Wettbewerb zwischen den beiden prägenden Marken Langenscheidt und Pons dürfte damit zu Ende gehen.
Zwar kommen die die Unternehmen zusammen auf hohe (teilweise deutlich über 40%) Marktanteile sowohl bei gedruckten Wörterbücher als auch bei den gedruckten Sprachkurs-Produkten. Cornelsen ist im Wörterbuchmarkt der nächste großer Wettbewerber. „Trotzdem war der Zusammenschluss letztlich freizugeben, da es sich bei den kritischen Märkten um sogenannte Bagatellmärkte mit nur geringen Umsätzen handelt. Darüber hinaus ist ein hoher Wettbewerbsdruck durch digitale Angebote feststellbar. Viele Verbraucher nutzen inzwischen vorrangig das Internet, um Wörter zu suchen oder Sprachen zu lernen“, begründet Bundeskartellamts-Präsident Andreas Mundt. Wenn in einem Markt im Inland im vergangenen Kalenderjahr weniger als 15 Mio Euro umgesetzt wurden, darf gemäß der „Bagatellmarktklausel“ des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen ein Zusammenschluss nicht untersagt werden.
Auch außerhalb des Verlagsgeschäfts darf die Klett Gruppe zukaufen: Das Kartellamt hat auch die Komplettübernahme der Kaleidos Bildungsgruppe (Zürich), freigegeben. Klett hielt bislang 33% am Unternehmen. Die Akquise ist mit einer Dimension von gut 150 Mio Euro Umsatz weitaus größer als der Langenscheidt-Kauf und dürfte die Gruppe mit allen Aktivitäten auf ca. 750 Mio Euro wachsen lassen.
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