Nicht nur in Deutschland ist der Bildungsmarkt durch Konzentrationsprozesse und den langwierigen Umbau der Cornelsen-Gruppe in den Blickpunkt gerückt. Auch in den USA hat es tief greifende Umwälzungen gegeben, doch die Lage entspannt sich zusehends: Nach dem Verkauf von McGraw-Hill Education an Apollo Global Management und dem erfolgreichen Börsengang von Houghton Mifflin Harcourt bereitet Cengage seinen Ausstieg aus der Insolvenz vor.
Anfang Juli 2013 war der drittgrößte US-Bildungskonzern unter den Schutzschirm des Chapter 11 des US-Insolvenzrechts abgetaucht, um seine völlig aus dem Ruder gelaufenen Finanzen – der Schuldenberg lag zuletzt bei rund 5,8 Mrd Dollar (umgerechnet ca. 4,34 Mrd Euro) – neu zu ordnen. Seither hatte CEO Michael E. Hansen mit den Hauptgläubigern über einen Restrukturierungs- und Entschuldungsplan verhandelt, der jetzt vom Konkursgericht abgesegnet werden muss. Die Eckpunkte in Kürze:
- Mit Zustimmung der meisten Gläubiger werden auf einen Schlag Schulden in Höhe von über 4 Mrd Dollar (ca. 3 Mrd Euro) eliminiert und in Cengage-Anteile umgewandelt.
- Nach der Rückkehr aus der Insolvenz will sich Cengage aus dem Printgeschäft weitgehend verabschieden und sich auf digitale Produkte und Dienstleistungen für das virtuelle Klassenzimmer konzentrieren.
- Der „neue“ Cengage steht zwar immer noch mit rund 1,8 Mrd Dollar in der Kreide, die Summe wird aber durch die Hauptaktionäre, darunter die Private-Equity-Firma Apax Partners, abgesichert.
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