Die Mayersche, die nach Einzelhandelstarif zahlt und rechnet, hat seine ca. 800 Mitarbeiter gebeten, ihre Wochenarbeitszeit ab Dezember 2012 „freiwillig und widerruflich“ von 37,5 auf 40 Stunden bei Vollzeit ohne Lohnausgleich zu verlängern und auf die Spätöffnungszuschläge von 18.30 bis 19 Uhr zu verzichten. Mayersche-Chef Hartmut Falter unterfüttert seine Bitte in diesen Wochen durch Gespräche in den 45 Buchhandlungen mit Verweis auf die mäßige Geschäftsentwicklung in der Buchbranche ohne zu dramatisieren („Wir bleiben rentabel“). Das Familienunternehmen habe sich immer „vorausschauend den Marktentwicklungen gestellt“.
Mayersche: Mehrarbeit soll Arbeitsplätze sichern
Absetzbewegung vom Tarif
Die aktuelle Erholung der Buchumsätze lässt die Buchhändler zwar ein bisschen durchatmen, doch die Lage bleibt angespannt. Die marktführenden Ketten rücken die Personalkosten stärker in den Fokus. Bei der Mayerschen sollen die Mitarbeiter ohne Lohnausgleich mehr arbeiten.
Im Gegenzug wird „bei entsprechender Solidarität der Bestand der derzeitigen Arbeitsverhältnisse für das Jahr 2013 zugesichert“. Falter berichtet gegenüber buchreport von „zahlreichen positiven Rückmeldungen“ und auch Unterstützung durch die in einigen Unternehmensteilen vorhandenen Betriebsräte. Die Mayersche hatte in den vergangenen Monaten auch an vielen anderen Ausgabenpositionen gedreht und Filialen geschlossen, darunter eine Großfläche in Köln. Die anderen großen Häuser stehen Falter zufolge nicht zur Disposition.
Auch bei den Wettbewerbern Hugendubel und Osiander stehen die Personalkosten auf der Agenda.
Mehr dazu im buchreport.express 40/2012 vom 4. Oktober 2012 (hier zu bestellen).
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