Noch nie haben so viele Menschen im Einzelhandel gearbeitet wie heute, die Kauflust der Verbraucher ist außerdem ungebrochen, doch es läuft derzeit nicht rund im Einzelhandel. Zwar rechnet der Branchenverband insgesamt auf Jahressicht mit einem nominalen Umsatzplus, doch die Margen drücken aufs Gemüt.
Wie der Handelsverband Deutschland (HDE) nach Auswertung einer Umfrage unter 1200 Unternehmen bekanntgibt, stiegen die Umsätze in den ersten sieben Monaten des Jahres nominal um 1,1%. Zum Vergleich: Im Buchhandel lag die Kurve bei 1% im Plus-Bereich. Aber: 46% der Firmen erwarteten eine Verschlechterung ihrer Lage. Zum Vergleich: 2011 (28%) und 2012 (36%) fiel die Quote der Pessimisten zur Halbzeit des Jahres deutlich kleiner aus. Weitere Ergebnisse der Umfrage:
- Für das 1. Halbjahr vermelden nur 17% der Betriebe gestiegene Gewinne – 2011 lag der Anteil noch bei fast einem Drittel, 2012 bei einem Viertel. Bei 54% sanken die Gewinne von Janar bis Juli (2011: 36%).
- Hintergrund sind laut HDE steigende Kosten (besonders im Energiebereich), die meist nicht komplett an die Kunden weitergereicht werden könnten. Der Verband spricht von einem „Chaos bei der Energiewende“.
- 66% der Firmen erwarteten rückläufige oder stagnierende Umsätze im 2. Halbjahr 2013.
Gewinner in der angespannten Situation sind einmal mehr die Onlinehändler. Ihr Umsatzplus für das laufende Jahr taxiert der HDE auf 12% (auf 33,1 Mrd Euro). Entsprechend rechnen 62% der Internethändler mit einer Verbesserung ihrer Geschäftssituation. Der Anteil der Onliner am gesamten Umsatz des Einzelhandels liege aktuell bei 7,5%.
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