Wenn in der kommenden Woche die Investorengespräche zur Übernahme von Weltbild beginnen, herrschen in Augsburg klare Machtverhältnisse: Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hat beim Amtsgericht Augsburg durchgesetzt, dass er die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über das Weltbild-Vermögen hat.
Offenbar hat Geiwitz bei der Beantragung aufs Tempo gedrückt, in einer Mitteilung des Amtsgerichts Augsburg heißt es, die Entscheidung „ergeht wegen Eilbedürftigkeit zunächst ohne vorherige Anhörung des vorläufigen Gläubigerausschusses“.
Dies kommt einer Entmachtung von Carel Halff und Martin Beer gleich. Als „starker Insolvenzverwalter“ kann Geiwitz künftig schnellere Entscheidungen – gerade im Hinblick auf die Investorengespräche – treffen, ohne sich mit Halff und Beer abstimmen zu müssen.
Doch nicht nur bei den Investorengesprächen, sondern auch bei der geplanten Restrukturierung von Weltbild braucht Geiwitz die zusätzlichen Befugnisse. Nach buchreport-Informationen soll das Weltbildplus-Filialnetz ausgedünnt werden, von einem größeren Stellenabbau ist die Rede. Ziel: Das Weltbild-Paket für mögliche Investoren attraktiver machen.
Ein Sprecher des Insolvenzverwalters bestätigt gegenüber buchreport.de, dass Geiwitz als starker Insolvenzverwalter jetzt Rechtsgeschäfte abschließen könne. Halff und Beer behielten nur noch bei den Weltbild-Dependancen in Österreich und der Schweiz sowie der DBH-Beteiligung ihren Einfluss.
Mehr zum Thema im buchreport.express 8/2014 (hier zu bestellen)
Alle Infos zur Krise bei Weltbild im buchreport.de-Dossier
Kommentar hinterlassen zu "Alleinherrscher in Augsburg"