Der Konflikt mit dem dominant seine Marktmacht ausspielenden Handelsriesen Amazon war auf den Berliner Buchtagen des Börsenvereins auch bei der Tagung der Fachgruppe Sortiment omnipräsent.
„Die Verlage sägen mit den Sonderkonditionen, die sie Amazon einräumen, am eigenen Ast“, fand Thomas Wrensch (Graff, Braunschweig), Vorsitzender des Sortimenterausschusses, deutliche Worte. Etwas entgegensetzen wollen die Buchhändler dem drückenden Disruptor mit der Metadatenbank, die von der Börsenvereins-Wirtschaftstochter MVB entwickelt wird. Und mit der Plattform Buchhandel.de, die MVB-Geschäftsführer Ronald Schild wie berichtet im Sommer als Gemeinschaftsportal für den Handel aufgefrischt an den Start schieben will. Der Appell des Börsenverein-Vorstehers Heinrich Riethmüller an die Verlage: „Es kann nicht sein, dass man fast durchgängig auf ihren Webseiten auf Amazon verlinkt. Schmeißen Sie Amazon raus und nehmen Sie buchhandel.de rein!“
Eine neue „Verkehrsordnung für das digitale Zeitalter“ forderte sein Bruder Hermann-Arndt Riethmüller (beide geschäftsführende Gesellschafter der Südwest-Kette Osiander). Am 13. Juni tritt ein neues Online-Recht mit verbesserten Widerspruchsrechten der Kunden in Kraft. „Das gilt auch für E-Books. Lassen Sie uns damit nicht allein und bieten Sie die Rücknahme von E-Books an“, forderte er unter dem Beifall der Sortimenter.
Mehr zur Sortimenterstrategie lesen Sie im kommenden buchreport.express, der am 13. Juni erscheint.
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