Nach dem grünen Licht der Wettbewerbsbehörden zur neuen Struktur bei Pubbles haben die neuen Eigner erste Duftmarken gesetzt: Die Gesellschafter schicken eigene Geschäftsführer. Außerdem wird die Zentrale des digitale Kiosks in diesem Jahr von Hamburg nach München verlegt (wo seit 1. Juli 2011 die neue DBH-Abteilung „Digital Products“ operiert).
Schon Mitte Dezember hatte die EU-Kommission grünes Licht für den Einstieg von Weltbild/DBH bei Pubbles gegeben (buchreport.de berichtete). Zum Jahresbeginn haben die bisherigen Eigentümer DPV (Deutscher Pressevertrieb) und die Club– und Direktmarketinggeschäfte von Bertelsmann ihren Anteil auf jeweils 25% reduziert; die zweite Hälfte wird vom Buchhandelsunternehmen Weltbild und Hugendubel (DBH) kontrolliert.
Künftig wird die operative Führung des digitalen Kiosks an eine kürzere Leine genommen: Die Gesellschaftervertreter Maximilian Hugendubel (DBH), Olaf Conrad (Geschäftsführer DPV, Gruner + Jahr) und der Chef der deutschen Bertelsmann-Clubs Bernd Schröder ziehen selbst in die Geschäftsführer-Etage ein. Der bisherige Unternehmenslenker Bernhard Mischke bleibt an Bord, der Bertelsmann-Manager Thomas Feinen (hier seine Bilanz zum Einjährigen von Pubbles: „Wir sind hier, um zu bleiben“) ist zum Jahreswechsel ausgeschieden – „vereinbarungsgemäß“, heißt es in einer Pressemitteilung. Feinen habe für Pubbles herausragende Arbeit geleistet, heißt es weiter. Mit der neuen Aufstellung ergibt sich die vergleichsweise kopflastige Struktur, nach der Pubbles fast so viele Geschäftsführer (4) wie Mitarbeiter (9 zur Frankfurter Buchmesse, ohne IT) hat.
Zur Motivation, Weltbild und Hugendubel mit ins Boot zu holen, erklären die Gesellschafter, dass Pubbles neben der „technischen Exzellenz“ und Verlagskompetenz (durch Bertelsmann und DPV abgedeckt) jetzt auch über eine größere Kompetenz im Endkundengeschäft verfüge. DBH-Geschäftsführer Maximilian Hugendubel: „Diese Allianz ist ein wichtiger Baustein in unserer digitalen Zukunftsstrategie. Der digitale Vertrieb von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen ist neben dem stationären Handel ein wichtiger Absatzkanal der Zukunft.“ Den Verlagen biete Pubbles mit der Verbindung zu starken Handelsmarken und Millionen Kundenkontakten eine ideale Vertriebsplattform.
Gemeinsames Ziel sei es, Pubbles künftig zur zentralen Plattform für digitales Lesen zu machen.
Die Vorteile der Allianz, die bisherigen Schwächen von Pubbles auf einem hart umkämpften Markt sowie die neuen Projekte des digitalen Kiosks hat buchreport.de hier analysiert:
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