Was wird aus Weltbild? Für die Beschäftigten des unter Druck stehenden Handelsriesen geht die Fahrt auf der Achterbahn weiter, obwohl Geschäftsführer Sikko Böhm auf der Betriebsversammlung am Dienstag laut Betriebsratschef Peter Fitz „Zahlen“ präsentierte, die Mut machen“.
Jüngste Volte: Im Streit um die geplanten Stellenstreichungen bei Weltbild – darüber wird im Rahmen einer Einigungsstelle vor Gericht gerungen – hatten Betriebsrat und Geschäftsführung nach zähen Verhandlungen einen Kompromiss ausgehandelt und ein freiwilliges Ausstiegsprogramm formuliert. Vom Mehrheitseigner Droege gab es dafür aber kein grünes Licht.
Das Freiwilligen-Programm enthält laut Verdi u.a. folgende Eckpunkte:
- Wer freiwillig aussteigt, erhält die Sozialplanleistungen, die 2014 vereinbart wurden: 12 Monate Transfergesellschaft und eine gedeckelte Abfindung von maximal 45 000 Euro.
- Zielgröße des Stellenabbaus über das Freiwilligen-Programm sind 50 Vollzeitstellen.
- Im Ergebnis kann jeder gehen, wenn das Ausscheiden betrieblich organisierbar ist. Aber niemand hat einen Rechtsanspruch auf einen Ausstieg.
- Für die Umsetzung wird eine paritätische Kommission gebildet, in der die Geschäftsführung und der Vorsitz des Betriebsrats gleichberechtigt vertreten sind.
„Wir erleben ein Wechselbad der Gefühle“, kommentiert Fitz im Gespräch mit buchreport die Lage bei Weltbild. „Es gibt Erfolg versprechende Zahlen, aber immer wieder auch Tiefschläge.“
Für die Mitarbeiter/innen bei Weltbild ist doch diese ganze Entwicklung des Unternehmens seit der Übernahme durch Mehrheitseigner Droege eine fortlaufende Enttäuschung auf der ganzen Linie bisher gewesen.
Die kath. Kirche hatte sich nach ihrem Ausstieg bei Weltbild etwas ganz anderes vorgestellt, als jetzt dieses Hin und Her mit Herrn Droege.
Wo bleibt die Perspektive bei Weltbild, die eigentlich mit Herrn Droege beginnen sollte?
Und was hat die Umstrukturierung von Weltbild bis jetzt dem Unternehmen eigentlich gebracht?
So wie Herr Droege Weltbild führen möchte, geht es anscheinend doch nicht. Von der Ferne kann man leider keinen großen Verlag leiten. Da muss man schon oftmals in Augsburg sein, denn anders
geht dies nun doch nicht.
Zudem wurden ja in der letzten Monaten auch die Abteilungsleiter
ausgewechselt.
Was sagt zu allem Herr Geiwitz dazu?
Es muss bei Weltbild einmal wieder eine konstante Richtung geben.
Vor allem muss wieder mehr eine neue Unternehmenskultur bei Weltbild angepeilt werden. Man kann und darf nicht mit dem Vertrauen der Mitarbeiter/innen spielen.
H. Kraft