Die Verlage der Verlagsgruppe Bonnier verzichten bei Ebooks ab 1. Juli auf harten Kopierschutz durch DRM. Entsprechende Berichte bestätigt die Verlagsgruppe jetzt in einer Pressemitteilung. In Zukunft sollen die elektronischen Bücher der Bonnier-Verlage durch ein digitales Wasserzeichen geschützt werden.
Ausschlaggebend für den Verzicht sei die Erkenntnis, dass hartes DRM für die Ebook-Käufer erheblichen Aufwand erzeuge, ohne wirklich effektiven Schutz zu bieten, heißt es in der Erklärung von Bonnier: „Der Leser muss sich auf komplizierte Weise anmelden und kann das E-Book nur auf registrierten Geräten lesen. Von uns durchgeführte Tests haben gezeigt, was auch von Urheberrechts-Experten bestätigt wird: Wer den Kopierschutz des ,harten DRM‘ umgehen möchte, kann dies relativ einfach tun. Die Zahl illegaler Downloads richtet sich nicht nach der Härte des Kopierschutzes, sondern nach der Begehrlichkeit eines Titels: Bestseller tauchen in den Tauschbörsen überproportional auf.“
Auch aus dem Handel sei der Wunsch nach einem DRM-Verzicht an die Verlagsgruppe herangetragen worden. Deswegen habe man sich für eine andere Form des Schutzes gegen Urheberrechtsverstöße entschieden: Als Signatur wird ein nicht sichtbares Muster in den Text des Buches hineincodiert. Zudem wird eine prägnante Seite mit Warnhinweisen in die E-Books eingebaut, ein zusätzlicher psychologischer Effekt, der an die Sorgfaltspflicht der Leser appelliert.
Parallel zur Einführung des weichen Kopierschutzes werde Bonnier seine „ohnehin intensiven Maßnahmen zur Entdeckung und Verfolgung von Urheberrechtsverstößen weiter ausbauen und vorantreiben“, heißt es in der Erklärung.
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