Männer gewinnen Buchpreise, verkaufen sich gut ins Ausland und beherrschen den Literaturbetrieb. Das beklagt die Übersetzerin Katy Derbyshire im „Zeit-Online“-?Frauenblog „10 nach 8“. Nach ihrer Zählung stammen etwa nur ein Viertel der ins Englisch übersetzten Bücher von Frauen, und auch die Kritik an den männlich dominierten Nominierungslisten beim Preis der Leipziger Buchmesse ist ein Thema und entfacht wie geplant eine schöne Online-Diskussion auch über Nutz und Frommen solcher Zählerei.
Ein kleiner Beitrag zum Thema: Was kommt raus beim Blick auf die aktuellen Bestsellerlisten, die schlicht aus Verkaufserfolgen generiert werden beim überwiegend weiblichen Lesepublikum? Auch hier dominieren männliche Autoren, mit Ausnahme der Bestsellerliste Paperback Belletristik, die aber auch mit den dort verarbeiteten Romanzen- und Unterwerfungsstoffen nicht unbedingt das feministische Herz wärmt. Die Verteilung auf den aktuellen Bestsellerlisten:
- Auf der Liste Hardcover Belletristik sind 38% der Plätze von Autorinnen besetzt.
- Im Taschenbuch Belletristik gehen 42% der Ränge an Frauen und aktuell auch der 1. Platz (Lucinda Riley).
- Auf der Bestsellerliste der Paperback-Romane sind Autorinnen mit 55% vorn, auf Platz 1 Jojo Moyes.
Kritischer sieht es beim Sachbuch aus. Welterklärung und Lebensbeschreibung erfolgt deutlich häufiger aus männlicher Perspektive. Die Autorinnenanteile:
- Hardcover: 24%
- Paperback: 35%
- Taschenbuch: 26%
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