Für Bastei Lübbe, einziger börsennotierter Pubikumsverlag, der zudem viele Projektbälle in der Luft hält, kann 2017 nur besser werden. Die Vorstände Thomas Schierack und Klaus Kluge sind auf der turbulenten Hauptversammlung im November nur mit knapper Mehrheit entlastet worden. Birgit Lübbe, Witwe des 2014 überraschend gestorbenen Verlegers Stefan Lübbe und mit 33% Großaktionärin, enthält sich bei der Abstimmung.
Kein gutes Signal für die Führung und auch eine Quittung für die vielen Negativschlagzeilen. Den Ende Juni veröffentlichten Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015/16 muss das Unternehmen wenig später zurücknehmen und sich kleiner rechnen. In einem wohl von Insidern angeschobenen Bericht hatte die „WirtschaftsWoche“ dem Verlag zuvor „fragwürdige Deals“ und eine „kreative Bilanzierung“ vorgeworfen. Die Aktie verliert im Jahresverlauf 2016 etwa ein Drittel ihres Wertes.
Angang Dezember muss Bastei Lübbe schließlich Gerüchte zurückweisen, der Rückzug von der Börse sei eine Option. „Ohne Frage war 2016 für unser Unternehmen und mich persönlich kein einfaches Jahr“, flicht Vorstandschef Schierack in sein Dementi ein. 2017 will Bastei Lübbe u.a. mit der Streaming-Plattform Oolipo im Digitalgeschäft punkten.
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