Für den börsennotierten Verlag Bastei Lübbe ist 2017 ein erneut turbulentes Jahr u.a. mit einer deutlich nach unten korrigierten Ergebnisprognose, dem Rauswurf des Vorstandsvorsitzenden Thomas Schierack und einem Absturz der Aktie im Herbst, die den über Jahre bei 7,50 Euro stabilen Kurs nahezu halbiert.
Mit einer spektakulären Personalie soll das Ruder herumgerissen werden: Ex-Weltbild-Chef Carel Halff rückt im Oktober als Vorstandsvorsitzender auf die Zinne, um das Unternehmen wieder auf Erfolg zu trimmen. Die Botschaft an die gebeutelten Aktionäre auf der ersten Hauptversammlung mit dem neuen Chef: Alles kommt auf den Prüfstand. Auch Schadensersatzforderungen an den Altvorstand werden geprüft: Der Aufsichtsrat wirft Schierack „nicht nachvollziehbare teure Zukäufe“ und weitere Managementfehler vor.
Ein erster Schnitt wird bereits kurz nach dem Amtsantritt von Halff vollzogen. Das mit hohem finanziellem Aufwand entwickelte Streaming-Portal Oolipo wird abgeschrieben, weil es die notwendigen Nutzerzahlen weit verfehlt hat. Der Anfang vom Ende der Vorreiterrolle von Bastei Lübbe auf dem digitalen Feld? „So ist es nicht“, wird in Köln betont.
Lichtblick zum Jahresende: Mit den Bestsellern „Origin“ von Dan Brown und „Das Fundament der Ewigkeit“ von Ken Follett stellt Bastei Lübbe die umsatzstärksten Titel 2017.
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