Die britische Buchhandelskette Blackwell’s steht zum Verkauf. Es ist das erste mal in der 143-Jährigen Unternehmensgeschichte, dass ein neuer Eigentümer außerhalb der Familie Blackwell gesucht wird.
Zu Blackwell’s gehören 18 Läden, verteilt auf die britischen Großstädte Oxford, London, Edinburgh und Manchester. In den vergangenen 5 Jahren konnte das Familienunternehmen kontinuierlich Umsatzzuwächse erzielen, allen voran durch den boomenden Onlinehandel. Blackwell’s schloss das Jahr 2021 mit einem Umsatzplus von 1,9% ab.
Nachdem zunächst überlegt wurde, das Unternehmen in die Hände der Mitarbeiter zu übergeben, wurde nun beschlossen, nach einem gänzlich neuen Eigentümer zu suchen. Diese Entscheidung soll große Unterstützung vom aktuellen Eigentümer Julian Blackwell bekommen haben, berichtet das britische Branchenmagazin „The Bookseller“. „Ich hätte das Unternehmen gerne an die Mitarbeiter übergeben, aber ich akzeptiere auch, dass es Zeit für neue Eigentümer, Ideen und Investitionen ist, um zu wachsen und in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben“, heißt es seitens des Noch-Eigentümers.
Noch ist kein neuer Eigentümer gefunden, doch ein großer Branchenplayer soll bereits Interesse haben: Elliot Advisers, Besitzer der größten britischen Buchhandelskette Waterstones, ist nach Einschätzungen von Enders Analysis der wahrscheinlichste Käufer. Elliot Advisers hat 2011 Waterstones übernommen, 2019 folgte der Kauf des US-amerikanischen Filialisten Barnes & Noble. Laut den Analysten könnte der Kauf von Blackwell’s die Waterstones-Eigentümer bis zu 20 Mio Pfund kosten.
Auch wenn der Verkauf an Elliot Advisers noch nicht offiziell ist, regt sich bereits Widerstand in der Branche: Zahlreiche Buchhändler sorgen sich um die Zukunft Blackwell’s und hoffen, dass das Familienunternehmen nicht seine Identität und Herkunft als unabhängiges und traditionsreiches Buchhandelsunternehmen verliere, heißt es in einem Bericht des „Booksellers“.
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