Die Konzentration in der Buchbranche spiegelt sich in den Mitgliedszahlen des Börsenvereins wider. Der Branchenverband verliert Jahr für Jahr in einer Größenordnung von 3 bis 4% seiner Mitgliedsbasis. Dahinter stecken Geschäftsaufgaben bzw. Übernahmen aus Alters- oder wirtschaftlichen Gründen. Hinzu kommen Buchhandlungen, die mit Blick auf ihre Mitgliedschaft in Verbünden/Genossenschaften und deren Services auf eine Anbindung an den Börsenverein verzichten. Die aktuelle Entwicklung:
- Zum Stichtag 31. Dezember 2019 wurden in der Börsenvereins-Kartei 4376 Mitglieder gezählt, das sind 3% weniger als im Jahr zuvor.
- Weil die Mehrzahl der Austritte zum Jahreswechsel erfolgt, ist der Verband sogar nur mit 4229 Beitragszahlern ins Jahr 2020 gestartet.
- Die Zahl der Buchhandlungsmitglieder ist um 4% rückläufig, die der Verlage um 1,6%.
Im Stichtagsvergleich zum 31.12. stehen 294 Austritten (2018: 251) jetzt 133 Neuaufnahmen gegenüber (2018: 115).
Der Mitgliederrückgang schlägt auch auf die wichtigste Einnahmequelle des Börsenvereins durch: Die Mitgliederbeiträge sind für 2020 nur noch mit 4,9 Mio Euro kalkuliert. Problematisch sind vor allem Fusionen wie z.B. im vergangenen Jahr die der Buchketten Thalia und Mayersche. Die Beitragsstaffel in der Zusammenführung liegt deutlich niedriger als die Einzelabrechnungen.
Sie wissen schon, wer die Buchpreise festlegt, oder?
Wie wäre es denn, die Mitgliedsbeiträge für Kleinverleger mal deutlich zu senken? Ich bin nicht Mitglied, weil der Beitrag viel zu hoch ist und nur für „Großverlage“ erschwinglich.
Bei den kümmerlichen Gewinnmargen an den Büchern und den zudem extrem hohen Kosten für Versand und Marketing, bleibt nix mehr übrig im Topf. Alle Kosten steigen, nur die Buchpreise so gut wie gar nicht – weil dieser Zementblock „Buchpreisbindung“ jede Branchenentwicklung verhindert. Da sind immer nur kümmerliche kleine Mini-Preiserhöhungen nach 18 Monaten drin, derweil die Kosten schon wieder weit über den Gewinnen liegen. Wozu da noch Beiträge an den Börsenverein abdrücken?