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Brötchen in der Buchhandlung

In der aktuellen Ausgabe der „Zeit“ widmet sich Susanne Mayer der Buchhandlung Frühauf in Bad Sooden-Allendorf. Dort verkauft Inhaber Wolfgang Frühauf neben Büchern auch Lebensmittel regionaler Erzeuger. Auch im buchreport.express kam der Buchhändler bereits zu Wort.

„Olio, Kirsch-Balsamico, Nudeln. Sülze. Frische Brötchen. Die Rezepte, wie man einer ausgezehrten Buchbranche Leben einhaucht, diversifizieren sich“, schreibt Mayer. „Der Protagonist der Entwicklung ist im Nordhessischen zu finden […]. Es ist ein ausgeschlafener Typ namens Frühauf, der, nomen ist doch omen, seinen Buchladen in Bad Sooden-Allendorf gar nicht früh genug aufschließen kann. Nämlich um 7.30 Uhr, und sie rennen ihm die Bude ein.“

Als Frühauf im Frühjahr 2013 einen Umsatzrückgang von 20% zu verzeichnen hatte, war es Zeit, zu handeln. Zusammen mit dem Bio-Bäcker Schill, der eine neue Filiale suchte, wuchs die Idee zu einer Zusammenarbeit und schon bald zog das erste Biobrot in ein Regal im Eingangsbereich der Buchhandlung ein. Es folgten Brötchen, Honig, Öl, Wein und Wurst. Inzwischen hat die Buchhandlung gut elf Kooperationspartner.

Kunden und Kurgäste reagieren positiv: Der gute Geruch und die ungewöhnliche Idee fallen auf. Inzwischen macht die Buchhandlung fast ein Fünftel ihres Umsatzes mit den regionalen Produkten. Für Frühauf stellt die Kombination von Büchern und Lebensmitteln keinen Gegensatz dar: „Bei Rewe ist es normal, dass dort Bücher stehen. Warum sollen bei uns nicht auch Lebensmittel verkauft werden?“

Mehr zum Thema in buchreport.express 31, hier zu beziehen.

Kommentare

4 Kommentare zu "Brötchen in der Buchhandlung"

  1. Jedenfalls hatte Herr Buchhändler Frühauf eine gute Idee und diese wurden von den Leuten angenommen.
    Der stationäre Buchhandel muss sich in Zeiten von Amazon, E-Books,
    Digitalisierung u. a. schon überlegen, wie er über die Runden kommen will.
    Da ist es von Vorteil, wenn man noch so eine Nische anbaut und so wie dies aussieht, läuft die Kooperation ja sehr gut.
    Ideen waren früher gut und sind es auch heute.
    Man kann Herrn Buchhändler Frühauf also weiterhin Zuversicht, Mut, Erfolg und weiterhin ein gutes Händchen für seine weiteren durchschlagenden Unternehmungen wünschen.
    Jedenfalls hat er sofort etwas unternommen, als sein Umsatz mit
    Büchern nach unten ging.
    Und darauf kommt es an, dass man dann etwas für sich entdeckt und auch durchsetzt.
    Man muss selber etwas in die Hand nehmen und nicht warten bis es dann andere Kollegen/innen tun.
    Also nicht nur reden, sondern handeln. Und dies hat Herr Buchhändler Frühauf getan.
    H. Kraft

  2. Kein Wort darüber, ob die Brötchenstrategie dem Buchabsatz gutgetan hat?

    • Wolfgang Frühauf | 13. August 2015 um 20:57 | Antworten

      Ja, es hat dem Buchumsatz ebenfalls gutgetan. Aufgrund der höheren Kundenfreqenz haben in 2014 ALLE Warengruppen zugelegt, der Brötchenumsatz ist dabei relativ stabil. Wenn also im Branchenschnitt das 2. Quartal 2015 3,3 % minus endete und wir im Buchbereich stabile bis steigende Umsätze verzeihnen, ist das für uns die richtige Strategie.

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