In der „Zeit“ wirft Elisabeth von Thadden einen kritischen, aber nicht unfreundlichen Blick auf die neue „edition unseld“ des Suhrkamp Verlags. „Nach dem Verlag der Weltreligionen bedeutet diese edition unseld das zweite verlegerische Wagnis, das Unselds Witwe und Nachfolgerin Ulla Berkéwicz seit dem Tod ihres Mannes im Oktober 2002 eingeht. Es fehlt der edition unseld dabei nicht an Chuzpe“, meint von Thadden.
Immerhin greife die neue Reihe mit dem Verhältnis von Geist, Natur und Gesellschaft Fragen auf, die im Grunde uralt sind. Die Herausforderung für die Edition ergebe sich aus der heutigen Mentalität des Lesepublikums: „Inzwischen sind die Leser nervös, weil ihnen das andauernd originell Neue, andauernd in bunte Kleinformate gepresst und nach Aufmerksamkeit schreiend, zu den Ohren rauskommt.“ Die Chance der „edition unseld“ liege deshalb darin, in lesbarer, übersichtlicher Form zu bieten, was „die erste Reihe der Forschenden“ zu sagen hat.
„Und“, schreibt die Rezensentin anerkennend, „so ist es schon, zum Teil immerhin“. Nach wenigen Wochen gingen drei interessante Bücher aus der Reihe der mit 8000 Exemplaren gestarteten Erstausgaben in die zweite Auflage: „Hirnforschung und Meditation“ von Wolf Singer und Matthieu Ricard, „Logik der Sorge“ von Bernd Stiegler und „Am Rand der Dimensionen“ von Rolf Landua.
„Die Zeit“ (Seite 53)
NACHGELSEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Diane Broeckhoven: Eine Reise mit Alice. C. H. Beck 2007, 12,90 Euro
nzz.ch
Jorge Edwards: Faustino. Roman. Wagenbach 2008, 18,90 Euro
nzz.ch
Sebastian Faulks: Der Tod ist nur der Anfang. Ein James-Bond-Roman. Heyne 2008, 12,95 Euro
„Stern“ (Seite 144)
HD: Madrigal. Urs Engeler Editor 2008, 19 Euro
„Die Zeit“ (Seite 55)
Johann Peter Hebel: Der Schuster Flink. Unbekannte Geschichten. Wallstein Verlag 2008, 18 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 38)
Jaqueline Moser: Lose Tage. Roman. Weissbooks 2008, 18 Euro
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 14)
Matt Ruff: Bad Monkeys. Roman. Hanser 2008, 19,90 Euro
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 14)
Emmanuelle Pagano: Der Tag war blau. Roman. Wagenbach 2008, 17,90 Euro
nzz.ch
Galsan Tschinag: Das Menschenwild. Eine Erzählung aus dem Altai. Insel 2008, 11,80 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 38)
Sachbuch
Winston S. Churchill: Kreuzzug gegen das Reich des Mahdi. Eichborn 2008, 34 Euro
„Die Zeit“ (Seite 54)
Wolfgang Frühwald: Das Gedächtnis der Frömmigkeit. Religion, Kirche und Literatur in Deutschland vom Barock bis zur Gegenwart. Verlag der Weltreligionen 2008, 22,80 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 14)
Robert Kagan: Die Demokratie und ihre Feinde. Siedler 2008, 16,95 Euro
„Die Zeit“ (Seite 55)
VORAUSGESEHEN – Der Fernsehtipp
Auf der deutschen Bestsellerliste hat Barack Obama, frischgekürter Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, bisher nur Stippvisiten absolviert: Sein programmatisches Buch „Hoffnung wagen“ (Riemann) schaffte es im Januar gerade mal auf Platz 35 der „Spiegel“-Bestsellerliste. Seine Autobiografie „Ein amerikanischer Traum“ (Hanser) erkletterte im März Platz 27 der Bestenliste. Doch das Interesse an dem Mann und seinen Büchern dürfte nach seinem Vorwahlsieg wieder deutlich zunehmen. Das ZDF porträtiert den ersten schwarzen Präsidentschaftskandidaten in der Geschichte der Vereinigten Staaten in der Dokumentation „Der Kandidat“. 21 Uhr im Zweiten.
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