Das im vergangenen Jahr gelaunchte Verlagsportal Oetinger34 baut sein Patenschaftsprogramm aus: Nach dem Engagement des Fantasy-Spezialisten Bernhard Hennen konnte der Verlag nun auch die Krimiautorin Rita Falk (l.) für eine Autorenpatenschaft gewinnen.
Sie wird (gemeinsam mit ihrem Co-Coach Stefan Valentin Müller) Nachwuchsautorinnen bei der Entwicklung der Mysterythriller-Trilogie „Secrets“ zur Seite stehen. Die drei Siegerinnen der Ausschreibung Lara de Simone, Elisabeth Dennis und Daniela Pusch (2.–4. v.l., Foto: Heidi Velten) haben Falk und Müller mitausgewählt.
Wie Programmleiterin Katrin Weller betont, geht das Konzept der Patenschaft weit über werbeträchtiges Namedropping hinaus: „Die Paten stehen Newcomern der Branche aktiv und engagiert zur Seite. Sie begleiten den Schreibprozess ab dem ersten Wort und gehen in die Auseinandersetzung mit den Nachwuchsautoren und ihren Texten – auf Augenhöhe und in dem Genre, in dem sie selbst Erfolge feiern.“
Die von Autorenpaten betreuten Buchprojekte sollen eine weitere Programmsäule neben den kreativen Buchprojekten bilden, die Autoren, Illustratoren, Jung-Lektoren und Leser auf der Online-Plattform gemeinsam erarbeiten.
Im Interview erläutert Katrin Weller die Hintergründe der Erweiterung des Portals, das zum Jahresende der Betaphase entwachsen soll.
Coaching als Gegenpol zum ursprünglichen Community-Ansatz von Oetinger34?
Ganz im Gegenteil: die perfekte Ergänzung. Die Community, der Leser, soll bei uns mitbestimmen können, was er veröffentlicht lesen möchte, er soll sich für seine Lieblingstitel einsetzen. Gleichzeitig sind wir davon überzeugt, dass richtig gute Geschichten qualitativ hochwertig sein müssen. Die Coaches machen die Oetinger34-Geschichten noch besser. Und von dieser persönlichen Art der Wissensvermittlung profitieren die Autoren, aber natürlich auch die Leser.
Wie lautet die Zwischenbilanz nach dem Start vor einem knappen Jahr?
Das Interesse ist groß und die ersten Buchtitel sind auf den Weg gebracht. Mittlerweile haben sich Hunderte von Kreativen registriert, viele Bewerber sind in der Warteschleife. Unsere Qualitätsschranke ist nicht leicht zu passieren: Wir sind recht streng, was unsere Auswahlkriterien angeht, weil wir uns von Selfpublishing-Anbietern absetzen wollen. Oetinger34 steht an der Schnittstelle zwischen dem klassischen Verlagsgeschäft und neuen digitalen Publikationsformen.
Wie eng sind Erwartung und Anbindung an die Verlagsgruppe?
Unser Projekt ist kein Leuchtturm, sondern fügt sich in ein breites Digitalkonzept der Verlagsgruppe ein. Wir stemmen unsere Prozesse komplett selbst, aber es ergeben sich immer wieder Synergien. So setzt Tiger Create unsere Titel als interaktive E-Books um. Außerdem werden wir am Markt von der Vertriebs- und Marketingpower des Oetinger Verlags profitieren.
Was steht konkret auf der Agenda?
Wir haben uns vorgenommen, den Prozess des Publizierens neu zu gestalten, das Beste aus analoger und digitaler Welt miteinander zu verbinden und ein Verlagsprogramm zu schaffen, das so nah an der Zielgruppe dran ist wie kein anderes. Von daher freuen wir uns nun vor allem auf den nächsten großen Schritt: das erste Buchprogramm, das im Herbst 2015 erscheinen wird.
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