Die DBH hat Pläne zurückgestellt, das Haupthaus der zu Hugendubel gehörenden Buchhandlung Schmorl & v. Seefeld (Foto) in Hannover umzubauen. Fortgeschrittene Verhandlungen mit den Vermietern sowie der im Nachbargebäude residierenden Stadtsparkasse Hannover wegen zusätzlicher Fläche hätten nicht zum Ziel geführt, heißt es auf buchreport-Anfrage. Damit bleibt es fürs Erste bei der trotz lokaler Marktführerschaft nicht befriedigenden Situation.
Hugendubel hatte die Traditionsbuchhandlung Schmorl & v. Seefeld 2005 (nach angemeldeter Insolvenz) zu 70% und Ende 2007 komplett übernommen. Im Herbst 2008 kam zudem in 200 m Entfernung neben dem Hauptbahnhof eine 2000-qm-Filiale im neu errichteten ECE-Center Ernst-August-Galerie hinzu.
Nicht ganz glücklich ist Hugendubel mit beiden Großflächen:
- Das Haupthaus steht in bester Lage, leidet aber unter einer sehr verwinkelten Flächenanordnung der 2500 qm. Nach einer ersten Pinsel- und Lichtsanierung, die den Auftritt deutlich aufgehellt hat, war in einem zweiten Schritt geplant, die Fläche komplett umzugestalten „zu einem der attraktivsten Buchhandelshäuser in Deutschland“ und wirtschaftlich auf Hugendubel-Standard zu bringen, wie es im jüngsten Schmorl-Geschäftsbericht heißt.
- Die neue Filiale im Obergeschoss des Einkaufscenters blieb vom Start weg deutlich hinter den Erwartungen zurück, was bei der Buchhandlung auch auf die zögerliche Akzeptanz des gesamten Centers zurückgeführt wird – eine Einschätzung, die Betreiber ECE allerdings deutlich zurückweist („Die Ernst-August-Galerie entwickelt sich bestens und weit über unseren Erwartungen“).
Kleine Besetzung in der Center-Filiale
Der Schmorl-Gesamtumsatz war durch die Eröffnung im Einkaufscenter trotz nahezu verdoppelter Fläche im Geschäftsjahr 2008/09 nur um 7,5% auf
18,2 Mio Euro gestiegen und ist anschließend 2009/10 sogar wieder auf
17,3 Mio Euro eingesackt. Wie an anderen Hugendubel-Standorten wurde auch bei Schmorl in Hannover kräftig (um ca. 10%) Personal abgebaut; vor allem die Einkaufscenter-Fläche wird nach buchreport-Stichproben mit Minimalbesetzung bewirtschaftet. Die Gewinnzone ist noch nicht in Sicht; zuletzt war ein Jahresfehlbetrag von 350000 Euro ausgewiesen worden.
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