Zeigt die Rosskur Wirkung? Der durchgeschüttelte Handelsriese Weltbild will unter dem neuen Mehrheitsgesellschafter Droege wieder in die Spur. Die über den Daumen gepeilt halbierte Weltbild-Gruppe kommt alles in allem auf einen Umsatz von rund 400 Mio Euro, für das Geschäftsjahr 2016/17 ist wieder Wachstum eingeplant. Stationen und Perspektiven:
- Die Problemfilialen wurden an Lesensart Rüdiger Wenk ausgegliedert, ebenso die überdimensionierte Logistik Also. Beide Unternehmensteile sind mittlerweile insolvent, die Fortführung der Logistik ist nach drastischem Stellenabbau aber bis Ende 2016 gesichert.
- Unter einem neuen Markenauftritt will Weltbild sowohl stationär als auch online das Profil des Medienhändlers mit einer besonders im Non-Media-Bereich aufgewerteten Sortiments-Struktur schärfen.
- Die Online-Angebote werden mit Partnern ergänzt, die in den Web-Auftritt integriert werden. Weltbild hat dabei u.a. auch Kooperation auf den Feldern Ernährung, Entspannung und Bewegung im Blick.
- Hinzu kommt eine je nach Kaufverhalten ausdifferenzierte Kundenansprache per Katalog und Newsletter. Buch- und Medienkunden erhalten Infos mit marginalem Nonbook-Angebot, den ausgewiesenen Nonbook-Käufern werden weniger Bücher präsentiert.
Im Kalkül hat die Weltbild-Führung auch den Rückzug des Hauptwettbewerbers Club Bertelsmann aus dem Markt. Der Club hat sich mit dem Weihnachtsgeschäft als Medienversandhändler endgültig verabschiedet, die letzten stationären Filialen wurden bereits im Frühjahr geschlossen.
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