Im August 1619 lief in Virginia, damals noch britische Kolonie, ein Schiff ein, an Bord waren 30 versklavte Menschen aus Afrika. Was folgte, war ein brutales System der Sklaverei, das rund 250 Jahre lang Bestand hatte – und auch heute noch das gesellschaftliche System der USA beeinflusst, so die Initiative „The 1619 Project“. Ihr Ziel: Die amerikanische Geschichte neu erzählen und die Auswirkungen der Sklaverei stärker in den Fokus rücken.
Hinter dem Projekt steht die Zeitschrift „The New York Times Magazine“. Die Journalistin Nikole Hannah-Jones entwickelte die Idee und sammelte für das Erzähl-Projekt eine Reihe von Aufsätzen, Lyrik und literarischen Texten, die sich mit den Auswirkungen der Sklaverei auf das heutige Amerika auseinandersetzen. 2020 erhielt die Journalistin den Pulitzerpreis für ihren einleitenden Aufsatz.
Zunächst wurden die Texte im „New York Times Magazine“ veröffentlicht, jetzt gibt es sie auch als Buch: „The 1619 Project. A New Origin Story“, erschienen beim Penguin Random House-Imprint One World, landet direkt auf Platz 1 der US-amerikanischen Sachbuch-Bestsellerliste.
Zur hohen Nachfrage hat auch die anhaltende Debatte rund um das Projekt beigetragen, allen voran konservative Politiker sprachen sich dagegen aus. Die „1619“-Unterstützer haben sich daraufhin mit der Buchhandelsplattform bookshop.org zusammengetan und ein Spendenprogramm auf die Beine gestellt, um das Buch auch in Schulen und Bibliotheken anbieten zu können, denen die nötigen Mittel fehlen.
Internationale Bestseller im Blick
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Ich finde das Projekt ist super!!! Endlich gibt es eine andere Sichtweise auf amerikanische Feiertage!!!
Toller Artikel!!!