Die Online-Welt ist nicht genug: Amazon avanciert 2015 zum stationären Einzelhändler und eröffnet seine erste Buchhandlung am Heimatstandort in Seattle, deren Sortiment mittels Big Data aus dem Online-Geschäft bestückt wird. Kurz darauf rücken die Omnichannel-Ambitionen des E-Commerce-Riesen ganz nah, als Amazon.de-Chef Ralf Kleber in einem Zeitungsinterview laut über die Eröffnung einer Buchhandlung in Berlin nachdenkt: Läden einzurichten, sei immer eine Option gewesen. „Wir verkaufen online noch viele gedruckte Bücher – und Menschen werden immer auch offline einkaufen. Der Kunde soll die Wahl haben.“ Wie weit die Planungen für Berlin gediehen sind, lässt Kleber offen.
Eine Buchhandlung wäre nicht die erste stationäre Präsenz von Amazon in Deutschland: Seit 2012 ist ein umfangreiches stationäres Vertriebsnetz für die Kindle-Geräte aufgebaut worden, u.a. mit den Partnern Saturn, Media-Markt und Karstadt.
Auch in Versandfragen geht Amazon 2015 in Deutschland in die Offensive und bietet erstmals in 14 Metropolregionen die Lieferung am selben Tag an. Auch das dürfte vor allem Buchhändler ärgern, für die das Besorgen von Büchern übers Barsortiment bis zum nächsten Tag bislang ein wichtiges und exklusives Serviceversprechen war.
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