Die aktuelle Entwicklung auf dem US-Buchmarkt dürfte den deutschen Verlagsstrategen so einige neue Denksportaufgaben bescheren. Dass die E-Books von Januar bis August 2013 nur vergleichsweise schwach zulegten, überrascht (inzwischen) kaum. Wohl aber das zweistellige Wachstum gebundener Bücher.
Nach der Statistik des US-Verlagsverbands AAP legten die Hardcover-Umsätze in den ersten acht Monaten des Jahres um 11,5% auf 779 Mio Dollar zu, während die digitalen Erlöse mit Erwachsenen-Büchern nur +4,8% (auf 648 Mio Dollar) erreichten; nimmt man die Kinder- und Jugend- sowie Religions-E-Books hinzu, sank der Umsatz sogar um 5%. Somit haben die 1200 Verlage, die ihre Zahlen an den Verband melden, fünf Monate in Folge beim E-Book im Vorjahresvergleich Umsätze verloren (s. Grafik).
Dieser Trend verläuft entgegen der Entwicklung der vergangenen Jahre, in der die E-Books deutlich zwei- und sogar dreistellig zulegten, während die Hardcover-Umsätze schrumpften. Was sich nicht verändert hat: Die Paperback-Erlöse – hierzulande noch die Hoffnungsträger der Verlage – sind weiter im Sinkflug: Seit Jahresbeginn –12% auf 899 Mio Dollar. Gleichwohl bleiben die Paperbacks die stärkste Format-Gruppe auf dem US-Buchmarkt.
Auf der Suche nach den Ursachen der E-Book-Schwäche und Hardcover-Stärke verweist Forbes auf das starke E-Book-Jahr 2012 („Fifty Shades“ und „Hunger Games“) an das die Verlage 2013 kaum herankämen; die Hardcover-Stärke begründet „Publishers Lunch“ damit, dass die Herbst-Titel in diesem Jahr früher ausgeliefert worden seien als 2012 (als die Verlage die Präsidentschaftswahl abgewartet hätten).
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