Die Medienwirtschaft gehört nicht zu den Branchen, in denen eine ausgeprägte Projektmanagement-Kultur Fuß gefasst hat. Nach wie vor ist das Publishing produktgetrieben, und wenn einmal etwas als „Projekt“ definiert wird, wird oft zuerst nach denjenigen gesucht, denen man die Durchführung neben ihrer Tagesroutine aufs Auge drücken kann. Wer da nicht schnell genug den Kopf einzieht, Schwierigkeiten mit dem Neinsagen hat, unverbesserlich begeisterungsfähig ist oder im Moment schwach dasteht, ist eben „dran“. Die „Vergabe“ erfolgt völlig unabhängig von der Frage, ob das „Opfer“ für Projektmanagement qualifiziert ist oder nicht. Um sein Gewissen zu beruhigen, verpasst man ihm einen Dreitageskurs „Projektmanagement für Verlagsmitarbeiter“. Das ist sicherlich besser als gar nichts, aber ob es bereits als Rüstzeug für erfolgreiche Realisierung reicht?
Warum und woran Projekte scheitern, damit befassen sich viele Studien der einschlägigen Forschungsinstitute. Das Thema ist regelmäßiger Gast auf cio.de, der Website zum gleichnamigen Magazin der IDG Business Media. Hier wird wiederholt aus Umfragen zitiert und Statistik betrieben – so etwa aus dem Wissensschatz des US-Marktforschers Aberdeen. Branchenübergreifend sieht die „Shitlist“ etwa folgendermaßen aus…
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