Bei Weltbild stehen die Zeichen wieder auf Sturm. Der neue Co-Eigentümer Droege plant nach Angaben des Betriebsrats, die Hälfte der Belegschaft in der Augsburger Verwaltung zu entlassen. Inzwischen geht die Angst vor einer zweiten Insolvenz um.
Schon in den vergangenen Wochen hatte sich abgezeichnet, dass es neue Turbulenzen in Augsburg gibt. Laut Betriebsrat wurde ein geplanter Werbespot fürs Weihnachtsgeschäft gestoppt, die Auflage des Katalogs sei gesenkt worden. Außerdem kündigte die neue Geschäftsführung bereits eine weitere Verschlankung insbesondere in der Führungsetage an (buchreport.de berichtete). Auch im Filialgeschäft ist ein weiterer Rückbau vorgesehen.
Die große Befürchtung in Augsburg: Es könnte eine zweite Insolvenz drohen.
Update: Stellungnahmen von Droege und Weltbild-GF
In einer Stellungnahme bestätigt Droege eine negative Geschäftsentwicklung. Die Zahlen der Monate Juli bis September wichen signifikant von den Planungen von Roland Berger (im Rahmen des Strategiepapiers „Weltbild 2.0“) und vom Vorjahr ab. „Die neue Geschäftsführung musste nach dem Grundsatz der vorsichtigen Geschäftsführung auf Grund dieser erheblichen Abweichungen Anpassungsnotwendigkeiten, die sich in allen Bereichen der Weltbild-Gruppe niederschlagen werden, definieren“, so Droege. „Wir bedauern sehr, dass bereits kurzfristig nach Übernahme derartige Anpassungen notwendig sind.“ Die vom Betriebsrat genannten Zahlen zum Abbau bestätigt Droege nicht.
Auch die Weltbild-Geschäftsführung hat sich zu den Entwicklugen geäußert, wenn auch wachsweich. Man setze die Restrukturierung konsequent fort, dazu gehöre auch eine personelle Reduktion, die aufgrund des veränderten Kundenverhaltens (Digitalisierung) und der daher bei Weltbild notwendigen neuen, schlankeren Abläufe nicht vermeidbar sei. Konkrete Angaben seien derzeit nicht möglich, da man sich mitten im Prozess befinde. Doch damit Weltbild nachhaltig erfolgreich sei, müssten die „flexiblen Strukturen sehr rasch aufgebaut werden“.
Droege, versichert die GF, stehe hinter dem Unternehmen und der Marke Weltbild, die Finanzierung stehe auf einem soliden Fundament.
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