Hanya Yanagihara zeichnet ein düsteres Paradies

Hanya Yanagihara hat ihren 3. Roman vorgelegt und damit einen weiteren internationalen Bestseller gelandet: „To Paradise“ (Doubleday/Picador) ist direkt nach Erscheinen auf Platz 1 der Bestsellerlisten in den USA und in Großbritannien eingestiegen. In Deutschland steht „Zum Paradies“ (Claassen) aktuell auf Platz 15 der SPIEGEL-Bestsellerliste Hardcover Belletristik.

Auch Yanagiharas vorherige Romane erreichten große Bekanntheit. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit ihrem 2. Roman „Ein wenig Leben“ (deutsche Ausgabe bei Hanser). Darin setzt sich die in Hawaii aufgewachsene Journalistin mit sexuellem Missbrauch und seinen Folgen auseinander.

In „To Paradise“ erzählt Yanagihara jetzt auf knapp 900 Seiten eine Geschichte über drei Jahrhunderte hinweg: Der 1. Teil spielt im Jahr 1893. New York ist ein vom Rest der Welt abgeschotteter Freistaat, in dem sexuelle Freiheit ein Grundrecht ist. Part 2 führt den Leser ins Jahr 1993 und mitten in die AIDS-Pandemie. Teil 3 erzählt von einer von Seuchen zerrissenen, autoritär kontrollierten Welt im Jahr 2093. Laut Yanagiharas deutschem Verlag Claassen werden die Geschichten durch die „Sehnsucht nach dem irdischen Paradies“ verbunden und durch die Erkenntnis, dass es nicht existiert.

Mit „To Paradise“ dürfte die 47-Jährige ihre Leser überrascht haben: Nach dem Erfolg von „Ein wenig Leben“ hatte sie in mehreren Interviews angekündigt, dass das ihr letzter Roman gewesen sei. Zu einem 4. Roman hat sich Yanagihara bisher nicht geäußert.