Nach der deutlichen Rüge durch die Bischöfe hat Weltbild-Chef Carel Halff (Foto: re., neben Geschäftspartner Maximilian Hugendubel) die Verantwortung für die Turbulenzen rund um den Vertrieb erotischer Inhalte übernommen. Der Verkauf der Verlagsgruppe werde nicht vor 2013 erfolgen. Finanzinvestoren gibt Halff schon heute einen Korb.
Halff erklärte gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Ich nehme das sehr ernst, es ist ein sehr schmerzhafter Moment“. Ein allgemeiner Buchhandel in der Größe und Komplexität von Weltbild werde allerdings immer Titel vertreiben, „die nicht vollständig der katholischen Wertebindung entsprechen“. Die Geschäftsführung habe allerdings kein besonderes Augenmerk auf problematische, teilweise pornografische Inhalte gehabt. „Wer sucht bitte bei Weltbild nach diesen Titeln?“
Chancen für Verkauf heute besser als 2008
Jetzt gelte es, einen geeigneten Inhaber für das Unternehmen zu suchen, der Zeitraum werde „eher bei 18 als bei 12 Monaten“ liegen. Anders als 2008, als erstmals der Verkauf diskutiert wurde, sei die Ausgangsbasis heute besser: Weltbild und Hugendubel seien zwei starke Marken, die Verlagsgruppe im Internethandel nach Amazon die Nummer zwei auf dem Markt. Auch im Bereich von E-Books sei sein Haus führend.
Auch zur Frage, wer als Käufer in Frage komme, äußerte sich Halff: Um die von den Gesellschaftern gewünschten „kirchlichen und sozialen Implikationen“ zu berücksichtigen, kämen „sicherlich andere Weltanschauungsgemeinschaften nicht als Käufer in Frage“. Auch Finanzinvestoren, die Weltbild ohne Rücksicht auf die Belange der Mitarbeiter erwerben wollten, erteilte der Geschäftsführer gegenüber der KNA eine Absage. Spekulationen, die Verlagshäuser Bertelsmann, Burda oder Holtzbrinck seien mögliche Käufer, entbehrten jeder Grundlage.
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