Die Anwärter für den 11. Deutschen Buchpreis, der am 12. Oktober in Frankfurt verliehen wird, stehen fest. Die Jurymitglieder (Foto: Rainer Rüffer; v.l.n.r.: Ulrike Sárkány, Claudia Kramatschek, Markus Hinterhäuser, Ursula Kloke, Rolf Keussen, Bettina Schulte, Christopher Schmidt) haben aus 199 Titeln, die zwischen Oktober 2014 und dem 16. September 2015 erschienen sind oder noch erscheinen, 20 für die diesjährige Longlist ausgewählt.
Die nominierten Romane:
- Alina Bronsky: Baba Dunjas letzte Liebe (Kiepenheuer & Witsch, August 2015)
- Ralph Dutli: Die Liebenden von Mantua (Wallstein, August 2015)
- Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen (Knaus, August 2015)
- Valerie Fritsch: Winters Garten (Suhrkamp, März 2015)
- Heinz Helle: Eigentlich müssten wir tanzen (Suhrkamp, September 2015)
- Gertraud Klemm: Aberland (Droschl, Februar 2015)
- Steffen Kopetzky: Risiko (Klett-Cotta, Februar 2015)
- Rolf Lappert: Über den Winter (Carl Hanser, August 2015)
- Inger-Maria Mahlke: Wie Ihr wollt (Berlin Verlag, März 2015)
- Ulrich Peltzer: Das bessere Leben (S. Fischer, Juli 2015)
- Peter Richter: 89/90 (Luchterhand, März 2015)
- Monique Schwitter: Eins im Andern (Droschl, August 2015)
- Clemens J. Setz: Die Stunde zwischen Frau und Gitarre (Suhrkamp, September 2015)
- Anke Stelling: Bodentiefe Fenster (Verbrecher Verlag, März 2015)
- Ilija Trojanow: Macht und Widerstand (S. Fischer, August 2015)
- Vladimir Vertlib: Lucia Binar und die russische Seele (Paul Zsolnay, Februar 2015)
- Kai Weyand: Applaus für Bronikowski (Wallstein, März 2015)
- Frank Witzel: Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969 (Matthes & Seitz, Februar 2015)
- Christine Wunnicke: Der Fuchs und Dr. Shimamura (Berenberg, März 2015)
- Feridun Zaimoglu: Siebentürmeviertel (Kiepenheuer & Witsch, August 2015)
Aus diesen 20 Titeln wiederum wählt die Jury, deren Sprecherin die freie Kritikerin Claudia Kramatschek ist, sechs für die Shortlist aus, die am 16. September veröffentlicht wird.
Der Jury gehören neben Kramatschek an:
- Markus Hinterhäuser (Wiener Festwochen)
- Rolf Keussen (Mayersche Droste, Düsseldorf)
- Ursula Kloke (Botnanger Buchladen, Stuttgart)
- Ulrike Sárkány (Norddeutscher Rundfunk)
- Christopher Schmidt („Süddeutsche Zeitung“)
- Bettina Schulte („Badische Zeitung“).
Kramatschek zur Zusammenstellung der Longlist: „Die diesjährige Longlist ist eine aufschlussreiche Landkarte, sie bildet die Vielfältigkeit und Vielstimmigkeit der deutschsprachigen Literatur ab. In diesem Jahr aber zeichnet sich eines deutlich ab: Die Welt ist in ihr zu Hause. Die ausgewählten Autoren und Autorinnen nehmen sich der Seelendramen afrikanischer Flüchtlinge an, entführen uns in die Weiten Afghanistans oder in die engen Gassen eines Istanbuler Armenviertels. Zugleich bleibt diese Literatur ganz bei sich, indem sie in mal utopischer, mal dystopischer, mal schelmischer, mal dokumentarischer Manier von ersten und letzten Dingen erzählt und den Platz des Individuums in einer Welt verhandelt, die zugerichtet ist durch die kapitalen Ströme des Geldes sowie repressive Systeme der Macht. Es stehen auf dieser Landkarte bekannte neben eher unbekannten Namen und große Verlage neben eher kleineren. Das macht sie für uns umso erfreulicher.“
Leseproben und Hintergrundinformationen zu den nominierten Romanen erscheinen im „Lesebuch zur Longlist“, herausgegeben von der Börsenvereins-Wirtschaftstochter MVB.
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 3 am 21.11.2005 (Hardcover/Belletristik)
- „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann (Rowohlt)
- „42“ von Thomas Lehr (Aufbau)
- „Dunkle Gesellschaft“ von Gert Loschütz (Frankf. Verlagsanstalt)
- „So sind wir“ von Gila Lustiger (Berlin Verlag)
- „Und ich schüttelte einen Liebling“ von Friederike Mayröcker (Suhrkamp)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 1 am 23.10.2006 (Hardcover/Belletristik)
- „Woraus wir gemacht sind“ von Thomas Hettche (Kiepenheuer & Witsch)
- „Neue Leben“ von Ingo Schulze (Berlin Verlag)
- „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ von Saša Staniši? (Luchterhand)
- „Der Weltensammler“ von Ilija Trojanow (Hanser)
- „Angstblüte“ von Martin Walser (Rowohlt)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 1 am 29.10.2007 (Hardcover/Belletristik)
- „Das bin doch ich“ von Thomas Glavinic (Hanser)
- „Abendland“ von Michael Köhlmeier (Hanser)
- „Böse Schafe“ von Katja Lange-Müller (Kiepenheuer & Witsch)
- „Der Mond und das Mädchen“ von Martin Mosebach (Hanser)
- „Wallner beginnt zu fliegen“ von Thomas von Steinaecker (Frankfurter Verlagsanstalt)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 1 am 27.10.2008 (Hardcover/Belletristik)
- „Die Abschaffung der Arten“ von Dietmar Dath (Suhrkamp)
- „Das dunkle Schiff“ von Sherko Fatah (Jung und Jung)
- „Treffen sich zwei“ von Iris Hanika (Droschl)
- „Nach Hause schwimmen“ von Rolf Lappert (Hanser)
- „Adam und Evelyn“ von Ingo Schulze (Berlin Verlag)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 4 am 2.11.2009 (Hardcover/Belletristik)
- „Lichtjahre entfernt“ von Rainer Merkel (S. Fischer)
- „Atemschaukel“ von Herta Müller (Hanser)
- „Überm Rauschen“ von Norbert Scheuer (Kiepenheuer & Witsch)
- „Die Frequenzen“ von Clemens J. Setz (Residenz)
- „Grenzgang“ von Stephan Thome (Suhrkamp)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 9 am 1.11.2010 (Hardcover/Belletristik)
- „Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag“ von Jan Faktor (Kiepenheuer & Witsch)
- „September. Fata Morgana“ von Thomas Lehr (Hanser)
- „Andernorts“ von Doron Rabinovici (Suhrkamp)
- „Rabenliebe“ von Peter Wawerzinek (Galiani Berlin)
- „Dinge, die wir heute sagten“ von Judith Zander (DTV)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 1 am 24.10.2011 (Hardcover/Belletristik)
außerdem auf der Shortlist:
- „Gegen die Welt“ von Jan Brandt (Dumont)
- „Wunsiedel“ von Michael Buselmeier (Das Wunderhorn)
- „Das Mädchen“ von Angelika Klüssendorf (Kiepenheuer & Witsch)
- „Blumenberg“ von Sibylle Lewitscharoff (Suhrkamp)
- „Die Schmerzmacherin“ von Marlene Streeruwitz (S. Fischer)
außerdem auf der Shortlist:
- „Robinsons blaues Haus“ von Ernst Augustin (C.H.Beck)
- „Sand“ von Wolfgang Herrndorf (Rowohlt.Berlin)
- „Indigo“ von Clemens J. Setz (Suhrkamp)
- „Fliehkräfte“ von Stephan Thome (Suhrkamp)
- „Nichts Weißes“ von Ulf Erdmann Ziegler (Suhrkamp)
außerdem auf der Shortlist:
- „Nie mehr Nacht“ von Mirko Bonné (Schöffling & Co.)
- „Nichts von euch auf Erden“ von Reinhard Jirgl (Hanser)
- „Im Stein“ von Clemens Meyer (S. Fischer)
- „Die Sonnenposition“ von Marion Poschmann (Suhrkamp)
- „Die Ordnung der Sterne über Como“ von Monika Zeiner (Blumenbar)
- „Pfaueninsel“ von Thomas Hettche (Kiepenheuer & Witsch)
- „April“ von Angelika Klüssendorf (Kiepenheuer & Witsch)
- „Panischer Frühling“ von Gertrud Leutenegger (Suhrkamp)
- „3000 Euro“ von Thomas Melle (Rowohlt.Berlin)
- „Der Allesforscher“ von Heinrich Steinfest (Piper)
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