Für seinen Roman „Königin der Berge“ (Jung und Jung) wurde Daniel Wisser mit dem Österreichischen Buchpreis 2018 ausgezeichnet. Ein Gedichtband und die sehr poetischen Facebook-Einträge des Lyrikers Thomas Kunst haben es dem Autor angetan: „Zu meinen zeitgenössischen Lieblingsdichterinnen und -dichtern der deutschen Sprache gehört Thomas Kunst. Besonders sticht sein 2017 erschienener Band ‚Kolonien und Manschettenknöpfe‘ hervor. Kunst changiert in bemerkenswerter Weise zwischen freien Rhythmen und Blankvers. Sein sachlicher, oft protokollarischer Stil schafft eine Lakonie, die die Trivialisierung des Poetischen und die Poetisierung des Trivialen zum Programm hat. Dazu kommt, dass die Texte beweglich wirken, wie Ausschnitte eines großen Koordinatensystems, in dem man durch das Lesen der Gedichte nur ausgewählte Punkte besuchen kann, dessen Unendlichkeit aber an jedem dieser Punkte erahnt. Zeilen, mit denen ein Gedicht beginnt, tauchen in anderen Gedichten auf. Sätze wie ‚Bei Hafis hätte jeder seine Schenke‘ oder ‚In Bombay hält ein Fußweghaus kein Jahr‘ eröffnen einem die wahrhaftige und magische Sprachwelt dieses Autors, die immer die Außenwelt im Blick hat und diese in wenigen Worten zu skizzieren imstande ist.“
Thomas Kunst: „Kolonien und Manschettenknöpfe“, 125 S., 20,00 €, Suhrkamp, ISBN 978-3-518-42754-5
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