Der Konflikt um Preisbindungsverstöße durch falsche Preise in den Datenbanken von Online-Shops schwelt weiter. Der Datenbankexperte Lorenz Borsche, Generalbevollmächtigter der eBuch-Genossenschaft, hat Online-Marktführer Amazon und auch das VlB des Börsenvereins in den letzten Tagen mit neuen Auswertungen falscher Preisangaben konfrontiert („mehr als 2000 falsche Preise bei Amazon und im VLB“).
Hintergrund des Streits: Stationäre Buchhändler haben die Erfahrung gemacht, dass sie Kunden verlieren, weil falsche Amazon-Preise den Eindruck erweckten, der Online-Einkauf von Büchern sei günstiger. Zudem wird kritisiert, dass der Verband Preisbindungsverstöße von Amazon nicht offensiv angeht (buchreport berichtete).
Den Forderungen der eBuch-Genossen nach einem Abgleich mit den Datenbanken der großen Barsortimente Libri und KNV, die die marktgängigen Titel erfassen und durch Autopsie relativ wenig Preisfehler aufwiesen, folgt der Börsenverein aktuell durch die Ergänzung des VlB-Katalogs um die Datenbanken der beiden Barsortimente gefolgt. Die Börsenvereins-Wirtschaftstochter MVB meldet aktuell, dass Buchhändler ab sofort über die VlB-Oberfläche in den Daten der großen Barsortimente recherchieren und Titel bestellen können. Die Barsortimente Könemann und Umbreit lieferten bereits früher Daten an das VLB.
Zudem haben eBuch und Börsenvereins-Justiziar Christian Sprang verabredet, sich auf der Leipziger Buchmesse zu treffen. Zwei erste Treffen der Kontrahenten zusammen mit Amazon im Frühjahr und Herbst vergangenen Jahres waren ergebnislos geblieben.
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