Der Verlegerverband Federation of European Publishers (FEP) um FEP-Präsident Henrique Mota hat naturgemäß einen europäisch geschärften Blick auf den Buchmarkt. Das 24-seitige Papier „The Book Sector in Europe. Facts and Figures“ sei dennoch eine Premiere: Erstmals habe man europaweit Daten zur Buchbranche zusammengetragen, teilt Mota mit.
Der Bericht umfasst Rahmendaten wie Umsätze und Beschäftigungszahlen in der Buchbranche, aber auch buchspezifische Marktdaten, beispielsweise zur Buchproduktion und zum Digitalgeschäft, zu Exportzahlen und Lizenzverkäufen sowie zu Leserzahlen und Kaufgewohnheiten. Das Problem bei dem ambitionierten Vorhaben: Teils ist es schwierig, zuverlässige Daten für den europäischen Gesamtmarkt zu gewinnen, zudem können nicht immer alle nationalen Buchmärkte ausgewertet und 1:1 miteinander verglichen werden.
Einige ausgewählte Erkenntnisse:
- Etwa 150.000 Menschen arbeiten EU-weit in 29.000 Verlagen, mit Autoren und Händlern steigt die Zahl der Branchenangehörigen auf fast 500.000 an.
- Die Titelproduktion nimmt seit einem Jahrzehnt auch durch Digitalausgaben stetig zu, zuletzt bis auf 575.000 Novitäten (s. buchreport.datei rechts).
- Bei der Novitätenzahl sind die großen Märkte in Großbritannien und Deutschland führend, es folgen Spanien, Frankreich und Italien; relativ zur Einwohnerzahl produzieren Island und Estland die meisten neuen Titel.
- Deutschland hat wie gehabt die meisten Buchhandlungen, auch relativ zur Einwohnerzahl ist das deutsche Netz weiter eines der engmaschigsten.
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