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Expansion und Implosion

Mit Joachim Kaps meldet sich ein Verlagsleiter in der Konditionendebatte, die zuletzt von der Sortimenter-Vereinigung AUB verschärft wurde. Der Tokyopop-Chef warnt davor, alle Verlage in einen Topf werfen – und vor den Entwicklungen auf dem US-Buchmarkt.

Kaps‘ Kommentar im Wortlaut:

„Eigentlich schade, liebe Kollegen vom AUB, dass Sie nun auch in Bausch und Bogen alle Verlage in einen Topf werfen, wenn Sie auf den versuchten Anstoß zu einer neuen Debatte über Konditionen im Buchmarkt reagieren. Wohin ein Buchmarkt steuert, der sich vor allem über Expansion und Handelsmargen entwickeln will, lässt sich derzeit bestens im amerikanischen Markt studieren, der am Ende genau dieses auf die Spitze getriebenen Weges kurz vor der Implosion steht. Das ist nicht weiter überraschend.

Nun haben ja aber auch nicht alle deutschen Verlage gleichermaßen begeistert den von Ihnen kritisierten Weg beschritten. Ob das dann automatisch immer zu Solidarität der „Kleinen“ oder „Unabhängigen“ geführt hat, muss leider auch bezweifelt werden.

Vielleicht täte es allen Bereichen des deutschen Buchhandels – ob groß oder klein, ob abhängig oder unabhängig – ganz gut, den Blick über den großen Teich zu wagen und sich zu fragen, ob denn überhaupt jemand möchte, dass sich am Ende ein deutsches Pendant zu Borders – wer immer es sein wird – ins Nichts verabschiedet und selbst die Zeche für diese letzte Aktion dann andere zahlen lässt.

Noch ließe sich alternativ vielleicht darüber nachdenken, ob nicht doch mit gemeinsamen Anstrengungen für besser verkaufte Bücher für alle mehr erreicht wäre als mit Konditionskämpfen für schlechter verkaufte Bücher. Es könnten ja durchaus beide Seiten etwas aus anderen Märkten lernen.“

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