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Fire in allen Facetten

Wenige Stunden, nachdem Kobo neue Hardware präsentiert hat, zieht Amazon nach: Das US-Unternehmen setzt perspektivisch besonders auf das Tablet-Geschäft. Auch in Deutschland bietet der Onliner die neuen Geräte (teilweise) an.

Welche neuen Tablet-Geräte hat Amazon vorgestellt?
Gleich mit mehreren neuen Tablets geht Amazon ins Weihnachtsgeschäft:
  • Das bisherige Tablet Kindle Fire mit einem 7-Zoll-Display und 8 GB Speicher wurde leicht überarbeitet (schnellerer Prozessor, stärkere Batterie) und im Preis gesenkt. Hierzulande soll das angeblich meistverkaufte Produkt des Jahres 2011 auf amazon.com ab 25. Oktober 2012 für 159 Euro (USA: 159 Dollar) verkauft werden – das Deutschland-Debüt für das Amazon-Tablet.

Neben dem bisherigen 7-Zoll-Modell bietet Amazon weitere Modelle unter dem Namen „Kindle Fire HD“ an. „HD“ verweist auf die höhere Auflösung des Displays (1280 mal 800 bzw. 1920 mal 1200 statt 1024 mal 600 beim Einsteigermodell):

  • ein 7-Zoll-Modell, das gegenüber dem Einstiegsgerät über zwei Stereo-Lautsprecher (sollen Surround-Sound abspielen), einen schnelleren Prozessor, eine Kamera auf der Vorderseite (zB für Skype-Video-Chats) und zwei WiFi-Antennen verfügt. Hintergrund: Indem das Gerät sowohl die 2,4 GHz-Frequenz als auch die weniger genutzte 5 GHz-Frequenz  nutzt, sollen die Downloads insbesondere von hochauflösenden Filmen schneller erfolgen. Laut Amazon ist die WiFi-Übertragung 41% schneller als beim iPad.  Speicher: 16 und 32 GB. Keine Mobilfunk-Schnittstelle. Kosten: 199 Euro (199 Dollar in den USA). Auslieferung hierzulande ab 25. Oktober.

Nur in den USA bietet Amazon ein größeres Tablet-Modell in 2 Varianten an, die besonders dem iPad Konkurrenz machen sollen:

  • Kindle Fire HD mit einem 8,9-Zoll-Display (1920 mal 1200 Pixel, Video in 1080p), 16 GB Speicher für 299 Dollar (in den USA ab 20. November erhältlich).
  • Zusätzlich ein Modell mit Mobilfunk-Schnittstelle mit LTE-Technologie. „LTE“ steht für Long-Term-Evolution (LTE) und bezeichnet einen neuen Mobilfunkstandard. Der UMTS-Nachfolger bietet mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde deutlich höhere Downloadraten (in Deutschland bietet u.a. die Telekom, O2, E-Plus und Vodafone LTE-Netze an). Speicher: 32 GB. Das Besondere an diesem Modell (besonders im Vergleich zu Apple): Amazon offeriert ein 49,99-Dollar-pro-Jahr-Paket für die Datenverbindung an. Der Nutzer erhält 250 MB pro Monat sowie zusätzliche 20 GB in der Cloud. Laut Amazon spart der Käufer gegenüber dem Kauf eines iPad mit entsprechendem Daten-Vertrag über 400 Dollar pro Jahr. 
Welche Inhalte stehen für die deutschen Tablets zur Verfügung?
Laut Amazon stehen in Deutschland über 1 Mio Bücher, außerdem rund 21 Mio Filme, Fernsehserien, Songs sowie zehntausende Apps und Spiele zur Verfügung. Der Fire-Käufer erhält eine kostenlose 30-Tage-Probemitgliedschaft bei Lovefilm, einem Anbieter von Filmen und Fernsehserien.
Was hat Amazon bei den E-Readern verändert? 

In Deutschland fast nichts: Der Preis für das günstigste Kindle-Modell wurde von 99 Euro auf 79 Euro (in den USA sogar auf 69 Dollar) gesenkt, außerdem ist laut Amazon der Kontrast des Displays und die Auswahl der Schriftarten  verbessert worden, das virtuelle Umblättern soll bis zu 15% schneller möglich sein.

Jorrit Van der Meulen, Europa-Kindle-Chef, behauptet in einer Pressemitteilung nicht nur, dass der Kindle seit fünf Jahren in Folge der meistverkaufte E-Reader der Welt sei, sondern feiert auch die Auswahl an deutschsprachigen Titeln, die sich seit der Einführung des Kindle-Shops mehr als vervierfacht habe. Man erwarte, dass sich „Millionen neuer Leser unserer Kindle-Community anschließen werden.“
Im Gegensatz zur Modell-Kosmetik in Deutschland hat Amazon in den USA ein tatsächlich neues Gerät vorgelegt: ein neuer Kindle Touch, der jetzt in „Kindle paperwhite“ (Foto: rechts) umgetauft wurde und am 1. Oktober starten soll. Durch  eine neue Technologie der elektronischen Tinte soll das virtuelle Papier nicht mehr grau, sondern weiß erscheinen, was die Lesbarkeit verbessern soll. Darüberhinaus stattet Amazon das Gerät (ähnlich wie Barnes & Noble mit dem „Nook Glow“ und neuerdings auch Kobo mit dem „Kobo Glo“) mit einem beleuchteten Display aus.
Weitere Spezifikationen: 
  • Das Display soll 62% mehr Pixel als beim Kindle Touch haben.
  • Amazon reichert die Bücher mit Infos zum Autor und zu dessen Titel an.
  • Die Batterie soll 8 Wochen halten, auch wenn das Licht an bleibt.
  • Preis: 119 Dollar für das W-LAN-Modell, 179 Dollar für eine zusätzliche Mobilfunk-Schnittstelle.
Hier eine Amazon-Übersicht zu den in Deutschland verfügbaren Kindle-Modellen:

Hier ein Video zu Bezos‘ Präsentation der neuen Tablets:

Hier zeigt Bezos den neuen „paperwhite“-Reader:

Und hier der Werbespot von Amazon:

Kommentare

3 Kommentare zu "Fire in allen Facetten"

  1. Die Kindle Fire zeigen personalisierte Werbung an. Der niedrige Preis kommt nicht von ungefähr. So bleibt man immer unter Beobachtung.

  2. Bei „Kindle-Community“ wird mir irgendwie ganz mulmig.Nicht unbedingt wegen des Readers aber der Tatsache das man dann einheitlich einer Kindle sprich Amazon Community angehört? Ich weiß nicht….

  3. Oha, laut Amazon ist der aktuelle Währungskurs also 1$=1€ ?!

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