Bleibt im Flatrate-Geschäft in den USA am Ende nur noch Amazon am Drücker? In den USA hat Scribd, größter Konkurrent von Amazons Kindle-Unlimited-Programm, jetzt auf eine Art Clubmodell umgeschaltet. Zuletzt hatte Oyster die Segel gestrichen davor hatten sich Librify (von Scribd geschluckt), Byliner (von Vook übernommen) und Entitle verabschiedet.
In einem Blogeintrag auf der Unternehmensseite hat Scribd folgende ab März geltende Änderungen angekündigt:
- Für den monatlichen Mitgliedsbeitrag (8,99 US-Dollar) können künftig drei E-Books und ein Hörbuch heruntergeladen werden.
- Unbegrenzten Zugriff gibt es auf eine rotierende Sammlung von E-Books und Hörbüchern, die unter dem Programmpunkt Scribd Selects von Scribd ausgewählt werden.
Im vergangenen Jahr hatte Scribd sein Flatrate-Angebot bereits erheblich ausgedünnt und sich damit von seinem All-Inclusive-Angebot für Flatrate-Kunden verabschiedet. Nach einem massiven Kahlschlag im Liebesroman-Sortiment wurde auch das Hörbuch-Portfolio der US-Online-Bibliothek ausgedünnt (hier mehr).
Mein Mitleid hält sich sehr in Grenzen bei einer Seite, deren Geschäftsmodell von Anfang an in großen Teilen auf Piraterie fußt. Das ein Vorwurf, den man Kindle Unlimited mal nicht machen kann.
Lustig auch, dass sich Scribd schon so lange als Werbeplattform für gewisse russische Seiten missbrauchen lässt, bei deren z.Z. prominentester die Besucherzahlen schon seit Monaten um ca. 25%/Monat steigen (im Januar ca. 110.000 unique visitors/Tag!). Nicht lustig, dass Piraterie in Russland inzwischen quasi legal ist. Wer sich da Geschäftsmodelle mit Belletristik-Ebooks schönreden möchte, kann allenfalls noch darauf verweisen, dass sich die Russen hauptsächlich für Wissenschaftsliteratur interessieren. Und allerdings sind sie damit weitgehend durch und haben den Nachschub weitgehend automatisiert. Wehe, wenn die Langeweile kriegen!