Der französische Mischkonzern Vivendi will Frankreichs zweitgrößten Verlag Editis verkaufen. Dahinter steckt eine seit Längerem schwelende Debatte: Vivendi plant die Übernahme des Medienunternehmens Lagardère, die wiederum Frankreichs größten Verlag Hachette Livre besitzt.
Vivendis Übernahmevorhaben hatte zu Kritik geführt, denn mit der Fusion würde Vivendi die Mehrheit des französischen Buchmarkts kontrollieren (s. buchreport.express 26/2022). In einer Pressemitteilung gibt Vivendi jetzt bekannt, dass man sich zeitnah vom Verlag Editis trennen wolle, „um Konzentrationsprobleme mit der Lagardère-Gruppe zu vermeiden“. Vivendis Umschwung könnte auch finanzielle Hintergründe haben: „Vivendi hat Editis für 840 Mio Euro gekauft und die Gruppe in den vergangenen 3 Jahren gut geführt, sodass ich davon ausgehe, dass ein guter Gewinn erzielt wird“, zitiert das britische Fachblatt „The Bookseller“ Jean-Clément Texier, Leiter der Aktiengesellschaft Compagnie Financière de Communication.
Französische Buchriesen
Der zu Lagardère gehörende Buchkonzern Hachette Livre liegt mit einem Umsatz von 2,375 Mrd Euro auf Platz 6 im Ranking der weltgrößten Buchkonzerne „Global 50“.
Die Publikums- und Bildungsverlagsgruppe Editis rangiert mit 725 Mio Euro auf Platz 26.
Bertelsmann jetzt im Spitzentrio der weltgrößten Buchkonzerne
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